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Höhn

Viele Kinder lernen in Höhn das Schwimmen: Einrichtung ist ein Zuschussgeschäft, aber politisch gewollt

Von Angela Baumeier
Das Lehrschwimmbecken in Höhn wird vielseitig genutzt – von Kindergärten und Schulen ebenso wie beispielsweise von der Volkshochschule. Dass die kleinen Wasserratten konzentriert bei der Sache sind und bei VHS-Kursleiterin Kerstin Hammann das Schwimmen lernen wollen, ist ihnen anzusehen.  Fotos: Röder-Moldenhauer
Das Lehrschwimmbecken in Höhn wird vielseitig genutzt – von Kindergärten und Schulen ebenso wie beispielsweise von der Volkshochschule. Dass die kleinen Wasserratten konzentriert bei der Sache sind und bei VHS-Kursleiterin Kerstin Hammann das Schwimmen lernen wollen, ist ihnen anzusehen. Fotos: Röder-Moldenhauer Foto: Röder-Moldenhau

Gleich zwei Lehrschwimmbecken gibt es in der Verbandsgemeinde Westerburg. Die Einrichtungen an der Schule in Höhn und im Sporttrakt der Grundschule Westerburg sind beide seit mehr als 45 Jahren durchgehend im Betrieb. Unzählige Kinder haben dort bereits das Schwimmen gelernt, üben sich im Brustschwimmen oder erfahren, wie aus einem Bauchklatscher ein richtiger Kopfsprung wird.

Lesezeit: 2 Minuten
Acht mal zwölf Meter misst das Becken in Höhn. „Das ist die Standardgröße“, erklärt Christine Richter-Fasel (VG-Verwaltung Westerburg). Das Wasser hat eine konstante Temperatur von 30 Grad und wird dreimal täglich von den Hausmeistern überprüft. Eine Besonderheit gibt es bei der Badtechnik, denn das Höhner Lehrschwimmbecken hat einen Hubboden, der ...
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Wo die Schüler baden gehen

Westerwaldkreis. An 36 Prozent der Grundschulen im Schulbezirk Koblenz, zu dem auch der Westerwaldkreis gehört, gibt es keinen Schwimmunterricht. Von 324 Schulen gehen nur 207 regelmäßig schwimmen, 117 überhaupt nicht. Doch wie sieht es an Schulen im Westerwald aus? Unsere Zeitung hat exemplarisch acht Grundschulen befragt. Bei allen steht Schwimmunterricht auf dem Stundenplan, immer in der dritten Klasse, manchmal sogar noch in der vierten. Zur Verfügung steht immer eine Doppelstunde, häufig werden auch die Pausen geopfert. Dennoch gibt es teilweise Einschränkungen.

Die Astrid-Lindgren-Grundschule in Herschbach/Oww nutzt das Lehrschwimmbecken in Höhn. Da der Beckenboden jedoch auf eine Einheitshöhe eingestellt werden muss, wechseln sich Schwimmer- und Nichtschwimmer jede Woche ab, sodass ein Kind alle zwei Wochen ins Wasser kann.

Weil nur ein Bus eingesetzt werden kann und zu wenige Lehrer zur Verfügung stehen, fährt die Goethe-Schule Höhr-Grenzhausen halbjährlich mit nur zwei von vier dritten Klassen nach Wirges in das Vereins- und Lehrschwimmbecken. Nach einem Halbjahr wechseln die Klassen.

Ähnlich sieht es bei der Wolfsteinschule in Bad Marienberg aus. Insgesamt vier dritte Klassen nutzen, aus Kapazitätsgründen und Personalfragen, nur halbjährlich das Marienbad. „Wir müssen für den Schwimmunterricht acht qualifizierte Lehrer aus anderen Klassen herausnehmen, das ist nicht einfach“, erklärt Rektorin Kerstin Leukel. Auch wenn die Situation nicht optimal sei, gelinge es doch meistens, allen Kindern das Schwimmen beizubringen.

Die Grundschüler der Grundschule am Schloss Hachenburg können für ihren Schwimmunterricht zum Löwenbad laufen. Allerdings wechseln sich auch hier die Kinder ab, sodass eine Woche lang Schwimmen auf dem Stundenplan steht, die andere Woche Sport in der Turnhalle. Die Astrid-Lindgren-Schule in Ransbach-Baumbach fährt im Winterhalbjahr in das Lehrschwimmbecken nach Nauort, im Sommer in das Freibad Ransbach-Baumbach. Die Oberwaldschule-Grundschule Selters geht das Jahr über mit den dritten Klassen in Wirges schwimmen.

Für den Unterricht zusammengeschlossen haben sich die Grundschule am Eichberg aus Wallmerod und die Ahrbach-Grundschule aus Niederahr. Zusammen fahren die Kinder mit dem Bus in das Mons-Tabor-Bad nach Montabaur, wo sie unterrichtet werden. „Das Schuljahr hat 40 Wochen, davon dürfen wir 25 Wochen vom Schulträger aus schwimmen gehen. Die Betonung liegt für mich wirklich auf dürfen, da dies nicht selbstverständlich ist“, sagt Rektorin Kerstin Neis aus Niederahr.

Von unserer Mitarbeiterin Birte Faust
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