Mendig

Lewentz: 600 Polizisten sichern Rock am Ring in Mendig

Innenminister Roger Lewentz (4. von rechts) informierte sich in Mendig über die Arbeit am Sicherheitskonzept für Rock am Ring. Auskunft gab unter anderem André Lieberberg (4. von links) vom Veranstalter.
Innenminister Roger Lewentz (4. von rechts) informierte sich in Mendig über die Arbeit am Sicherheitskonzept für Rock am Ring. Auskunft gab unter anderem André Lieberberg (4. von links) vom Veranstalter. Foto: Andreas Walz

Rund 600 Polizeibeamte werden im Einsatz sein, um die Sicherheit bei der ersten Auflage von Rock am Ring auf dem Flugplatz Mendig zu gewährleisten. Diese Zahl nannteder rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz. Damit entspricht die Stärke des Polizeiaufgebots in etwa der der Vorjahre, als Deutschlands größtes Rockfestival noch am Nürburgring ausgerichtet wurde.

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Von unserem Redakteur Hilko Röttgers

Lewentz war nach Mendig gekommen, um sich über die bisherige Arbeit am Sicherheitskonzept für Rock am Ring zu informieren, das in Gänze bis Ende April vorliegen soll. „Ich bin sehr angetan von dem Konzept“, gab der Innenminister im Anschluss an ein rund einstündiges Briefing zu Protokoll. „Man hat an alles gedacht.“

Das Konzept hat unter anderem Auswirkungen auf die Bahnstrecke Andernach-Mayen. Wegen Rock am Ring wird der Zugverkehr zwischen Mendig und Kruft zeitweise eingestellt. „Das ist Sicherheitsaspekten geschuldet“, sagte Lewentz. Konkret geht es um den Zeitraum von Mittwoch, 4. Juni, 9 Uhr, bis Montag, 9. Juni, etwa 14 Uhr. In dieser Zeit sollen Busse als Ersatzverkehr zwischen den beiden Orten eingesetzt werden, wie die Deutsche Bahn (DB) auf Anfrage der Rhein-Zeitung mitteilte. Laut Bahn geht die Regelung auf den Wunsch des Festivalveranstalters, der Marek Lieberberg Konzertagentur, zurück. Der Veranstalter habe „Bedenken geäußert, dass es eventuell doch zu Situationen kommen könnte, in denen der Strom an Fußgängern nicht sicher kontrolliert gestoppt werden könnte, wenn Zugfahrten anstehen“, teilte die Bahn mit. Rock am Ring ist mit rund 90 000 Zuschauern ausverkauft. Die Besucher müssen die Bahnstrecke queren, um aufs Festivalgelände zu gelangen oder um es zu verlassen.

Damit ist die ursprüngliche Idee vom Tisch, mit einem temporären Übergang über die Gleise sowie Absperrmaßnahmen und Schleusen den Zugverkehr aufrechtzuerhalten. „Für die DB war das Konzept so schlüssig und durchführbar, und es hat unsererseits keine Bedenken gegeben“, teilt die Bahn mit. Da das Festival aber erstmals auf dem Flugplatz stattfindet, gibt es keine Erfahrungswerte. Laut Bahn werden Fußgängerbewegungen ausgewertet. „Dann wird sich herausstellen, ob man für das folgende Jahr auf den Schienenersatzverkehr verzichten kann.“

Auswirkungen gibt es auch beim Straßenverkehr. Während der Hauptanreisetage Mittwoch und Donnerstag wird die B 256 zwischen der Flugplatzkreuzung und dem Beginn der Ortsumgehung Kruft gesperrt. Gerd Bertram, Leiter der Polizeidirektion Mayen, hofft, dass es nicht zu langen Staus kommen wird. Zwar rechnen die Verantwortlichen mit rund 31 000 Fahrzeugen, die zum Festival kommen. „Wegen der drei Autobahnabfahrten, die die Besucher nutzen können, sind die Anfahrtsbedingungen in Mendig aber besser als beim Nürburgring“, sagte Bertram, der das Festival zum zehnten Mal aus polizeilicher Sicht vorbereitet.

Die medizinische Erstversorgung wird auf dem Flugplatzgelände vom Deutschen Roten Kreuz und den leitenden Notärzten sichergestellt, sagte Mendigs Verbandsgemeindebürgermeister Jörg Lempertz. Wer darüber hinaus ärztliche Betreuung benötigt, wird ins Krankenhaus nach Mayen gebracht, wo für Rock am Ring mehr als 100 Mitarbeiter zusätzliche Dienste versehen (die RZ berichtete).