Mainz (dpa/lrs) – Das erste Jahr in Deutschland sei hart gewesen, sagt Maharyta Jarmola. Die 15-jährige Schülerin ist Ende Februar 2022 mit ihrer Familie aus der Ukraine über Polen nach Deutschland geflüchtet.
Sie habe ihre Freunde und Verwandte vermisst. Alles sei neu und fremd gewesen, und sie sprach kein Deutsch. Besonders schwer sei es in der Schule gewesen. Aber die Schülerin besuchte einen Deutschkurs für Geflüchtete, gewann neue Freunde – und jobbt mittlerweile nebenbei als Trainerin für Acrobatic Dance in Ingelheim.
Eines von fünf Porträts
Maharytas Flucht-Geschichte ist eine von fünf Schicksalen, die in einer Ausstellung im Online-Migrationsmuseum des Integrationsministeriums Rheinland-Pfalz zu sehen sind (www.lebenswege.rlp.de).
Die Flucht vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sei die «schlimmste Nacht ihres Lebens» gewesen. Sie habe Panik gehabt. Die Familie lebte in Tscherkassy, knapp drei Autostunden von Kiew entfernt. Weil die Hauptstadt schon sehr früh unter Beschuss gestanden habe, hätten sie auf der Flucht Städte gemieden. Nach einem kurzen Aufenthalt in Polen habe sich ihre Familie zur Weiterreise nach Deutschland entschieden.
In Rheinland-Pfalz angekommen
Wenn Maharyta an Rheinland-Pfalz denkt, fallen ihr vor allem die Städte ein. Mainz, Koblenz, aber auch ihre neue Heimat Ingelheim finde sie «sehr schön». Auch die Zugverbindungen und «die vielen Angebote für Jugendliche» gefallen der 15-Jährigen besonders.
Drei Jahre nach ihrer Ankunft fühle sie sich in Deutschland angekommen. «Meine Geschichte zeigt, dass auch in schweren Zeiten neue Chancen entstehen können.»
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