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Rheinland-Pfalz

Wirbel um die Bezüge des Koblenzer OB: Steht der Fall Hofmann-Göttig für ein System?

Von Dietmar Brück
Joachim Hofmann-Göttig (SPD) wollte Koblenzer OB werden – aber nicht weniger verdienen. Sein langjähriger Chef, Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), ließ für ihn einen Weg austüfteln. Ein symptomatischer Fall, der dennoch seine Besonderheiten und Merkwürdigkeiten hat. 
Joachim Hofmann-Göttig (SPD) wollte Koblenzer OB werden – aber nicht weniger verdienen. Sein langjähriger Chef, Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), ließ für ihn einen Weg austüfteln. Ein symptomatischer Fall, der dennoch seine Besonderheiten und Merkwürdigkeiten hat.  Foto: RZ-Archiv

Nun lodert sie wieder hell und heiß, die Wut auf den Selbstbedienungsladen Politik, auf den roten Filz in Rheinland-Pfalz, auf das System Kurt Beck, das alles so schön einfach machte – vor allem für die Genossen. Der Fall Joachim Hofmann-Göttig stimuliert die klassischen Reflexe der Politikverdrossenheit. Durchaus nachvollziehbar: Denn wer sich öffentlich damit schmückt, zugunsten eines stressigen Wahlamtes auf Geld zu verzichten, sollte es sich nicht klammheimlich aufs Konto überweisen lassen. Diesen Fehler dürfte der Koblenzer OB inzwischen bitter bereuen.

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Doch es gibt Merkwürdigkeiten bei diesem Fall. Das gut 300.000 Euro schwere zusätzliche Versorgungspaket für den Ex-Kulturstaatssekretär und jetzigen Oberbürgermeister erblickte zu einem eigenartigen Zeitpunkt das Licht der Öffentlichkeit. Das denkbare Kalkül: In der Endphase des Kampfes um den Chefsessel im Koblenzer Rathaus würde es nicht nur Amtsinhaber Hofmann-Göttig (SPD), ...