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Rheinland-Pfalz

Werner Mauss: Seine Tarnung wirft Fragen auf

Von Dietmar Brück
Geheimnisumwittert: Ex-Agent Mauss beim Prozess wegen Steuerhinterziehung in Bochum Foto: dpa
Geheimnisumwittert: Ex-Agent Mauss beim Prozess wegen Steuerhinterziehung in Bochum Foto: dpa

Der frühere Superagent Werner Mauss legte sich mit der Mafia, Guerilleros und allerlei Schwerkriminellen an. Er verhandelte mit ihnen, doch viel häufiger unterwanderte er sie, täuschte sie und ließ sie schließlich hochgehen. Kein Wunder, dass er großen Wert darauf legte, unauffindbar zu sein. Dennoch tauchen Fragen auf, ob es bei seinen behördlich ausgestellten Tarnidentitäten mit rechten Dingen zuging. Und zwar in jenen langen Jahren, nachdem er seine freiberufliche Agententätigkeit im Dienst des Staates beendet hatte. Das heikle Thema spielte auch bei der jüngsten Landtagsdebatte zum CDU-Spendenskandal um Mauss eine Rolle.

Lesezeit: 2 Minuten
Die Landesregierung hegt Zweifel, ob die Gewährung des Tarnnamens Richard Nelson hätte erfolgen dürfen. Es „war in Rheinland-Pfalz ein offenes Geheimnis, dass Mauss seit Jahrzehnten unter der Identität Nelson in einer Verbandsgemeinde im Kreis Cochem-Zell lebte“, meinte Innenstaatssekretär Günter Kern (SPD) im Plenum. Ein sachlich verpackter Seitenhieb auf die CDU, ...
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Kreistag Cochem-Zell wird die Mauss-Akten sichten

Cochem. Im kommenden Jahr können Mitglieder des Cochem-Zeller Kreistags einen Blick in die Mauss-Akten der Kreisverwaltung werfen. Ob dazu auch die Unterlagen zu den Jagd- und Waffenscheinen des Ex-Geheimagenten gehören, soll vom Landesdatenschutzbeauftragten geprüft werden. Darauf hat sich der Cochem-Zeller Kreistag geeinigt. Die SPD hatte eine Akteneinsicht beantragt, nachdem in den vergangenen Tagen immer wieder Dokumente aus der Kreisverwaltung in die Öffentlichkeit gelangt waren.

Landrat Manfred Schnur (CDU) hatte eine Akteneinsicht bei Bauangelegenheiten zugesichert. Bei den Jagd- und Waffenakten verweist er allerdings auf die Rechtslage, wonach Informationen dazu strengen Kriterien unterliegen würden. Die SPD-Kreistagsfraktion erklärte sich in dieser Frage bereit, einer entsprechenden Entscheidung des Landesdatenschutzbeauftragten zu folgen.

Auch die CDU-Kreistagsfraktion unterstrich, dass eine Akteneinsicht gerade bei den Bauakten durchaus sinnvoll wäre, um mögliche Mutmaßungen über den Zusammenhang von Parteispenden und Bauvorhaben zu entkräften, so deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender Alfred Steimers.

Wenig Neues und nichts Spektakuläres ergab eine Anfrage der SPD im Cochem-Zeller Kreistag. Der Landrat wies erneut Vorwürfe zurück, er habe etwas im Zusammenhang mit dem Ex-Agenten Werner Mauss verschwiegen. Es seien vor allem datenschutzrechtliche Bestimmungen, die es ihm nicht möglich machten, alle Fragen zu Waffenscheinen zu beantworten. „Ich habe nichts verschwiegen, ich habe lediglich das gesagt, was ich sagen darf und kann“, so Schnur in seiner Antwort an die SPD. dj

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