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Rheinland-Pfalz

Wenn sich für die Pflege keine Hilfe findet

Von Christian Kretschmer
Viele Pflegedienste im Land helfen aus, um die Versorgung alter Menschen in ihren Wohnungen oder Häusern zu übernehmen. Doch es gibt nicht genug, gerade im ländlichen Raum ist die Decke offenbar zu dünn. Das hat Folgen – vor allem für die Angehörigen.  Foto: dpa
Viele Pflegedienste im Land helfen aus, um die Versorgung alter Menschen in ihren Wohnungen oder Häusern zu übernehmen. Doch es gibt nicht genug, gerade im ländlichen Raum ist die Decke offenbar zu dünn. Das hat Folgen – vor allem für die Angehörigen. Foto: dpa

Während einer Dialyse-Therapie bricht der Schwiegervater von Brigitte Sydow plötzlich zusammen: Nierenversagen, Herzrhythmusstörung. Der 81-Jährige kommt auf die Intensivstation. Nach drei Wochen soll er das Krankenhaus so schnell wie möglich verlassen. In seiner Wohnung in Armsheim im rheinhessischen Hügelland soll ihn künftig ein ambulanter Pflegedienst versorgen. Doch einen solchen zu finden, ist mittlerweile eine Herausforderung – besonders in ländlichen Gegenden.

Lesezeit: 2 Minuten
„Seit zwei, drei Jahren wird es schwieriger“, sagt Sabine Maier (Name geändert), die bei einem Pflegestützpunkt im Kreis Mayen-Koblenz arbeitet. Pflegestützpunkte sind Anlaufstellen, sie vermitteln unter anderem Pflegedienste. Dabei kann es zu wochenlangen Wartezeiten kommen, sagt sie: „Als Neukunde ist man oft der Letzte.“ Von angestrebten drei Tagen Versorgung ließen ...
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Verband: Pflegebranche verzeichnet hohe Zuwachsraten

Die Prognosen in Sachen Altenpflege im Land fallen oft düster aus – der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (Bpa) hält allerdings dagegen. Mit einem landesweiten Zuwachs von 3400 Stellen im Jahr 2017 habe die Altenpflege in Rheinland-Pfalz ihre Attraktivität bewiesen und verzeichne den zweithöchsten Zuwachs aller Wirtschaftsbereiche, teilt der Verband mit. „Das sind viele Menschen, die sich vom Gerede über unattraktive Arbeitsbedingungen nicht beirren lassen und sich bewusst für die Arbeit in der Pflege entscheiden“, stellt der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Bernd Meurer fest.

Die Zahl belege aber auch, dass es Unternehmer gibt, die investieren und neue Arbeitsplätze schaffen, obwohl es immer schwieriger wird, Fachkräfte zu finden. „Sie nehmen große private Risiken auf sich und haben deshalb auch ein Recht darauf, dass ihre unternehmerische Leistung anerkannt und im Rahmen der Vergütungen berücksichtigt wird.“ Wer hier sparen wolle, riskiere die wirtschaftliche Zukunft vieler Pflegeeinrichtungen und Dienste im Land.
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