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SPD-Parteichefin Andrea Nahles im Interview: „Ich orientiere mich nicht an Merkel“

Andrea Nahles ist unermüdlich für die SPD unterwegs. Vor dem Interview mit unserer Zeitung in Koblenz war sie im Eifeldorf Monreal, wo sie einem Klatschmagazin ein Interview gegeben hat. Abends ist sie schon wieder in Berlin, um in der ZDF-Sendung „Dunja Hayali“ über Altersarmut zu reden. Die 48-Jährige hat als Parteichefin viele Baustellen – dazu gehört auch die eigene Partei, die sie auf Geschlossenheit einschwört. Doch wie geschlossen ist die Koalition? Das Interview im Wortlaut:

Lesezeit: 7 Minuten
Frau Nahles, in Ihrer Abiturzeitung am Megina-Gymnasium Mayen haben Sie als Berufswunsch angeben: Hausfrau oder Bundeskanzlerin. Welchem Job sind Sie derzeit näher? Hausfrau bin ich schon... Sie sind jetzt mehr als 100 Tage im Amt als erste Parteivorsitzende in der Geschichte der SPD, gelten als „Trümmerfrau der SPD“, die die Brocken nach ...
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Persönliches

Andrea Nahles wurde am 20. Juni 1970 in Mendig (Kreis Mayen-Koblenz) geboren. Sie wohnt in der 530 Einwohner großen Eifelgemeinde Weiler mit ihrer siebenjährigen Tochter Ella Marie auf einem Bauernhof, auf dem schon ihre Urgroßeltern lebten, und pendelt von dort regelmäßig auf die politische Bühne nach Berlin.

Die Ehe mit dem Kunsthistoriker Marcus Frings scheiterte nach mehr als fünf Jahren im Januar 2016. Mutter Gertrud, eine frühere Finanzangestellte, hilft Nahles bei der Betreuung der Tochter. Vater Alfred, ein Maurermeister, starb 2014. Ihr jüngerer Bruder Günter arbeitet als Kiefer- und Gesichtschirurg in Berlin.

Nahles ist praktizierende Katholikin und gibt ihren Glauben als Grund für ihr politisches Engagement an. Mit neun Jahren wurde sie Messdienerin. In ihrer Lieblingsstelle in der Bibel wirft Jesus die Händler aus dem Tempel. Als junge Frau habe sie dies „als Aufforderung zu Mut und einer gewissen Radikalität“ verstanden, sagte sie einmal. 2009 veröffentlichte sie ihre Biografie mit dem Titel „Frau, gläubig, links. Was mir wichtig ist“.

Als 18-Jährige gründete sie in ihrem Heimatdorf Weiler einen SPD-Ortsverein. In einem RZ-Interview nannte sie als Vorbild für das politische Engagement einen Lehrer an der Realschule in Mayen, Helmut Kollig. Nahles: „Er kam aus Kottenheim, war ein großer Karnevalist, aber auch ein politischer Mensch. Er hat uns Demokratie nahegebracht und uns ermuntert, nicht nur zuzuschauen, sondern selbst etwas zu tun.“

Nach dem Abitur am Megina-Gymnasium in Mayen studierte Nahles Germanistik und Politologie in Bonn. Ihre Magisterarbeit schrieb sie über das Thema „Funktion von Katastrophen im Serien-Liebesroman“.

Mehrere Jahre war Nahles Vorsitzende des Juso-Unterbezirkes Mayen-Koblenz. Von 1993 bis 1995 war sie Juso-Chefin in Rheinland-Pfalz. 1995 wurde sie zur Bundesvorsitzenden der Jusos gewählt und hatte bis 1999 den Vorsitz inne.

Andrea Nahles ist seit dem 22. April 2018 SPD-Vorsitzende – und folgte damit auf den glücklosen Martin Schulz. Seit dem 27. September 2017 ist sie Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion. Zuvor war sie von 2013 bis 2017 Bundesministerin für Arbeit und Soziales und von 2009 bis 2013 SPD-Generalsekretärin.

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