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SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Interview: „Merkel hat keine Idee für die Zukunft“

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz setzt auf die Unentschlossenen und glaubt nicht an Umfragen, wie er im Interview mit der Rhein-Zeitung verdeutlichte.
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz setzt auf die Unentschlossenen und glaubt nicht an Umfragen, wie er im Interview mit der Rhein-Zeitung verdeutlichte. Foto: Uwe Steinert

Martin Schulz hat auf Angriff geschaltet. Am Nachmittag ist er auf Wahlkampftour in Ostwestfalen, sein erster Termin an diesem Morgen ist ein Interview mit unserer Zeitung in seinem Büro in der Berliner SPD-Zentrale. Wenige Tage vor dem TV-Duell gegen Amtsinhaberin Angela Merkel an diesem Sonntag läuft er sich schon mal warm. Das Rennen ist noch nicht gelaufen, gibt er sich überzeugt. Eine Aufholjagd der SPD wie in Rheinland-Pfalz 2016 hält er für möglich. Das Interview mit dem SPD-Kanzlerkandidaten:

Lesezeit: 8 Minuten
Die SPD lag 2016 vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz deutlich zurück. Malu Dreyer hat dann doch gewonnen. Ein Vorbild für Sie? Eindeutig. Ich arbeite mit Malu Dreyer sehr intensiv zusammen, schätze sie außerordentlich. Malu Dreyer ist eine der wichtigsten Ratgeberinnen für mich. Sie hat auch an unserem Bildungsprogramm maßgeblich mitgewirkt. Aber ...
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Vom Bürgermeister zum Kanzlerkandidaten

Martin Schulz (61) hat sich bisher vor allem als Europapolitiker einen Namen gemacht. Dem EU-Parlament gehörte er von 1994 bis 2017 an, seit 2012 war er auch EU-Parlamentspräsident. Eine Kandidatur als EU-Kommissionspräsident verlor er bei der Europawahl 2014 gegen den Konservativen Jean-Claude Juncker.

Zuvor war der gelernte Buchhändler aus Würselen in Nordrhein-Westfalen Bürgermeister in seiner Heimatstadt. Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass der bisherige Parteichef Sigmar Gabriel wider Erwarten nicht als Kanzlerkandidat gegen Angela Merkel antreten würde. Die Genossen wählten Schulz im März mit 100 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden – und zu ihrem Kanzlerkandidaten.

Die SPD erlebte Anfang des Jahres ein Umfragehoch, was allerdings nicht von Dauer war. Hinzu kamen verlorene Landtagswahlen im SPD-Stammland Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in Schleswig-Holstein. In der Wählergunst stürzten die Genossen wieder dramatisch ab. Doch Schulz gibt nicht auf, präsentiert sich im Interview als Kämpfer, der die Kanzlerin deutlich härter angreift als zuvor. Umfragen sehen seine SPD zurzeit bei 24 Prozent. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren kam die Partei mit ihrem damaligen Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück auf 25,7 Prozent. Um Parteichef zu bleiben und eventuell einen zweiten Anlauf auf das Kanzleramt zu nehmen, müsste Schulz dieses Ergebnis mindestens wiederholen.

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