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Rheinland-Pfalz

So kaputt sind die Bahnbrücken im Land

Von Angela Kauer-Schöneich
Mehr als 100 Eisenbahnbrücken in Rheinland-Pfalz sind so marode, dass es sich nicht mehr lohnt, sie zu sanieren. Das geht aus mehreren Kleinen Anfragen der Grünen hervor. Dazu zählen den Angaben zufolge auch Teile der Horchheimer Brücke, die in Koblenz über den Rhein führt.  Foto: RZ-Archiv
Mehr als 100 Eisenbahnbrücken in Rheinland-Pfalz sind so marode, dass es sich nicht mehr lohnt, sie zu sanieren. Das geht aus mehreren Kleinen Anfragen der Grünen hervor. Dazu zählen den Angaben zufolge auch Teile der Horchheimer Brücke, die in Koblenz über den Rhein führt. Foto: RZ-Archiv

113 Eisenbahnbrücken in Rheinland-Pfalz sind so marode, dass es sich nicht mehr lohnt, sie zu reparieren. Das teilt die Deutsche Bahn auf Anfrage mit und bestätigt damit das Ergebnis mehrerer Kleiner Anfragen der Grünen im Bundestag. Das bedeutet, dass 6 Prozent der insgesamt 1870 Bahnbrücken im Land eigentlich abgerissen und neu gebaut werden müssten. Mit diesem Wert liegt Rheinland-Pfalz über dem Bundesdurchschnitt von etwa 5 Prozent. Zum Vergleich: Im Nachbarland Hessen sind es weniger als 4 Prozent. Besonders kritisch ist die Lage in Brandenburg, wo 9 Prozent der Brücken nicht mehr zu sanieren sind.

Lesezeit: 3 Minuten
Viele der Brücken sind mehr als 100 Jahre alt und ihr schlechter Zustand schon seit 2014 bekannt. 15 hat die Bahn in Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben allein in diesem Jahr deshalb erneuert und zum Teil bereits freigegeben. Allerdings rutschen auch immer wieder Brücken neu in die bahneigene Zustandskategorie 4, wonach eine ...
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Komplett marode – und trotzdem sicher?

Mehr als 100 Bahnbrücken in Rheinland-Pfalz sind so kaputt, dass sie nicht mehr saniert werden können, sondern neu gebaut werden müssen. Trotzdem fahren weiter Züge darüber. Wie kann das sein? Aus Sicht der Bahn bedeutet marode nicht zwangsläufig einsturzgefährdet.

„Eisenbahnbrücken haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 122 Jahren. Dabei wird jede Brücke stets einer Kategorie von 1 bis 4 zugeordnet, die ihren Zustand möglichst zutreffend beschreibt. Die Einordnung einer Brücke in die Zustandskategorie 4 besagt, dass eine wirtschaftliche Instandsetzung nicht mehr gegeben ist“, erläutert eine Sprecherin auf Anfrage. Zwar habe die Bahn dann einen eindeutigen Erneuerungsbedarf festgestellt. „Aber auch dann haben wir einen Handlungsspielraum von 15 bis 20 Jahren“, sagt die Sprecherin. Das Eisenbahnbundesamt überwache die Sicherheit der Brückenbauwerke. „Wenn das geringste Risiko bestünde, würde die Brücke sofort für den Bahnverkehr gesperrt.“ Sämtliche Eisenbahnbrücken würden zudem alle drei Jahre inspiziert und einmal im Jahr bei einer Begehung in Augenschein genommen. ank

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