St. Goar

Nach «Waldhof»-Havarie – Gericht weist Schadensersatzklage ab

Bei der Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe (Baden-Württemberg) wurde an einem Schiffsführungssimulator der Unfall des im Januar 2011 bei St. Goarshausen auf dem Rhein verunglückten Tankmotorschiffs Waldhof simuliert.
Bei der Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe (Baden-Württemberg) wurde an einem Schiffsführungssimulator der Unfall des im Januar 2011 bei St. Goarshausen auf dem Rhein verunglückten Tankmotorschiffs Waldhof simuliert. Foto: dpa

Im Streit um millionenschweren Schadensersatz nach der Havarie des Säuretankers «Waldhof» auf dem Rhein hat das Amtsgericht St. Goar die Klage der Reederei als unbegründet abgewiesen.

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Ursache für die Havarie sei nicht das entgegenkommende Schiff, sondern die fehlende Stabilität der «Waldhof» gewesen, teilte Amtsgerichtsdirektor Klaus Behrendt am Donnerstag mit. In diesem Zustand hätte das Tankschiff nicht losfahren dürfen. «Jedes stabile Schiff mit einem erfahrenen Schiffsführer hätte die Kurve trotz Begegnungsverkehr meistern können.»

Die «Waldhof»-Reederei hatte nach dem Unfall nahe der Loreley vor fast drei Jahren 1,5 Million Euro Schadensersatz von der Reederei des entgegenkommenden Schiffes verlangt. Sie warf der Besatzung des belgischen Containerschiffes vor, das Unglück mit zwei Toten durch Fahrfehler ausgelöst zu haben. Die mit rund 2400 Tonnen Schwefelsäure beladene «Waldhof» war in der Nacht zum 13. Januar 2011 auf dem Mittelrhein gekentert.