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Unkel/Mittelrhein

Nach Waggonbrand in Unkel: Unglück heizt Debatte um Alternativtrasse an

Übrig bleiben nur Stahlgerippe: Auch Stunden nach dem Großbrand ist die Macht der Flammen noch zu erahnen.
Übrig bleiben nur Stahlgerippe: Auch Stunden nach dem Großbrand ist die Macht der Flammen noch zu erahnen. Foto: dpa

Nach dem Großband an der Bahntrasse in Unkel ist erneut eine Diskussion über die Sicherheit von Gütertransporten im Rheintal entbrannt. Der Vorfall ist Anlass für Politiker und Bürgerinitiativen, auf die Gefahren des Bahnverkehrs hinzuweisen.

Lesezeit: 5 Minuten
Meterhohe Flammen lodern aus Waggons, explodierende Deodosen fliegen durch die Luft, rund 60 Menschen müssen ihre Häuser verlassen: In der Nacht zum Donnerstag sind in der Nähe des Unkeler Bahnhofs (Kreis Neuwied) drei Wagen eines Transportzuges komplett ausgebrannt. So spektakulär das Unglück war, so verheerend sind die Folgen. Die rechtsrheinische ...
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20 Prozent der im Schienenverkehr beförderten Güter sind Gefahrgut

Nach Zahlen des Verkehrsministeriums in Mainz aus dem Jahr 2015 durchfahren auf Höhe der Loreley täglich mehr als 250 Güterzüge beiderseits des Stroms das Mittelrheintal. Aktuelle Zahlen, wie viele davon Gefahrgut transportieren, waren von Bahn oder Behörden nicht zu erfahren.

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) teilt zu der Frage ganz generell mit: „20 Prozent der im Schienenverkehr beförderten Güter sind Gefahrgut.“ Grundsätzlich darf gefährliche Fracht auf allen Gleisen befördert werden. „Allerdings gelten für Gefahrguttransporte umfangreiche Sicherheitsvorschriften.“ Und weiter: „Das EBA führt pro Jahr Gefahrgutkontrollen an rund 15.000 Wagen und Containern durch.“ Vor allem an Bahnhöfen, aber auch in Betrieben und an Grenzen.

Die Sprecherin der Deutschen Bahn, Ursula Eickhoff, versichert: „Die Bahn ist und bleibt eines der sichersten Verkehrsmittel. Das zeigen alle Statistiken. Deshalb werden auch Gefahrgüter per Bahn transportiert. Hier gelten strenge Regeln.“ Den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, Karsten Fehr, treiben am Morgen nach dem schweren Brand dennoch massive Sorgen um: „Wenn das ein Zug mit richtigem Gefahrgut gewesen wäre, hätten wir hier den GAU“, sagt er. Schon jetzt seien alle verfügbaren Feuerwehr- und Rettungskräfte der größeren Umgebung im Einsatz gewesen. Wo sollen noch mehr herkommen, wenn der Güterzug noch gefährlichere Fracht geladen hätte? Es sind Gedanken, die wohl viele Menschen im hoch frequentierten Mittelrheintal umtreiben.

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