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Rheinland-Pfalz

Muslimischer Polizist: War der Handschlag-Eklat absehbar?

Von Ursula Samary
Der Handschlag-Eklat in der Polizei ist der erste und wirft Fragen auf. Fest steht aber: Die Verfassung gibt die klare Trennung von Staat und Religion vor. Und für Beamte gilt, dass sie gesinnungsneutral entscheiden und auch jeden äußeren Anschein mangelnder Objektivität vermeiden müssen.  Foto: dpa
Der Handschlag-Eklat in der Polizei ist der erste und wirft Fragen auf. Fest steht aber: Die Verfassung gibt die klare Trennung von Staat und Religion vor. Und für Beamte gilt, dass sie gesinnungsneutral entscheiden und auch jeden äußeren Anschein mangelnder Objektivität vermeiden müssen. Foto: dpa

Der Fall des Polizeibeamten, der bei der internen Feier zu seiner Beförderung in der Inspektion Montabaur aus religiösen Gründen einer Kollegin den Handschlag bei der Gratulation zu seinem Aufstieg verweigerte, wirft weiter Fragen auf. Auch die, ob der als bewusste Provokation empfundene und im Kollegenkreis unerwartete Eklat vor dem 18. Mai für das Mainzer Innenministerium und Führungskräfte der Polizei wirklich so unvorhersehbar gewesen sein muss.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Beamte engagiert sich in der als relativ liberal geltenden Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft, auch als regionaler Jugendleiter und Landesbeauftragter. In dieser Funktion hat er im Gespräch mit einem Wochenblatt in Trier auch Anfang März und damit vor seiner Beförderung genau erklärt, warum er zur Begrüßung seine Hand auf sein Herz drückt, ...
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Stichwort: Ahmadiyya

Der Moscheeverein Ahmadiyya Muslim Jamaat hat in Rheinland-Pfalz etwa 1800 Mitglieder und 15 Moscheen. Bundesweit hat die Religionsgemeinschaft nach eigenen Angaben etwa 45.000 Mitglieder und 50 Moscheen. Die Glaubensrichtung geht auf den sunnitischen Geistlichen Hazrat Mirza Ghulam Ahmad (1835–1908) zurück, der sich als Reformer verstand und vor allem in Pakistan viele Anhänger fand.

Die Glaubensrichtung wird von anderen islamischen Strömungen wegen unterschiedlicher religiöser Auffassungen nicht als muslimisch anerkannt. Unter anderem wird sie deshalb in Pakistan verfolgt. Sie bezeichnet sich selbst als Reformgemeinde im Islam. Ihr Oberhaupt sitzt in London und wendet sich von dort aus jeden Freitag per Internetbotschaft an die Gläubigen.

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