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Rheinland-Pfalz

Mehr Frauen, weniger Ämter: So hat sich die Steuerwelt verändert

Von Ursula Samary
Brigitte Bollinger-Wechsler, Präsidentin des Landesamts für Steuern.
Brigitte Bollinger-Wechsler, Präsidentin des Landesamts für Steuern. Foto: privat

Brigitte Bollinger-Wechsler hat in nur fünf Jahren den Fiskus im Land verändert: Mit ihr als Präsidentin hat das Landesamt für Steuern einen Wandel durchlaufen – die Behörde ist nun deutlich weiblicher und schlanker. Statt 27 Finanzämtern gibt es heute nur noch 23. Zum 1. Juli geht die 65-Jährige in den Ruhestand. Die jahrelange Strukturreform mit vielen Fusionen von Ämtern hat sie beendet – erstaunlich geräuschlos. „Das ist elegant über die Bühne gegangen“, sagt sie nicht ohne Stolz.

Lesezeit: 2 Minuten
In die Amtszeit der Rhenserin fallen seit September 2014 die Fusionen der Finanzämter von Daun mit Bernkastel-Wittlich, von Frankenthal mit Ludwigshafen, St. Goar/St. Goarshausen mit Koblenz und zuletzt Mainz-Mitte mit Mainz-Süd. Unruhe wurde nicht laut. Denn den Bürgern sind überall Servicestellen geblieben. Die Zentralisierungen der Finanzverwaltung sollen auch „den ländlichen ...
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Die einzige „Frau Vorsteher“ im ganzen Land

Brigitte Bollinger-Wechsler hätte nach ihrem Studium 1980 auch Richterin werden können. Aber ihr früh verstorbener Mann, ein angehender Steuerberater, weckte ihr Interesse für Finanzen. Beim Finanzamt Köln-Mitte fühlte sie sich „von Anfang an richtig wohl“.

1981 wechselte sie nach Koblenz, stieg auf. Als sie 1986 Vorsteherin des Finanzamts St. Goar wurde, war sie die einzige „Frau Vorsteher“ im Land. Heute leiten sieben Frauen Finanzämter. 1987 holte der damalige Ministerpräsident Bernhard Vogel die parteilose Finanzexpertin in die Staatskanzlei. Als Rudolf Scharping (SPD) 1991 die Landtagswahl gewann, „sollte ich das Referat Orden und Ehrenzeichen übernehmen“ – also auf einem Abschiebeposten landen. Sie lehnte ab, kehrte in die Finanzverwaltung zurück, obwohl ihr der damalige Staatssekretär Thilo Sarrazin (SPD) eröffnete, jede weitere Beförderung verhindern zu wollen. Zweimal derart düpiert, trat sie in die CDU ein – und machte Karriere als Chefin im Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler, in Montabaur und in Neuwied. Ex-Finanzminister Carsten Kühl (SPD) übergab ihr dann 2014 das Präsidentenamt im Landesamt.
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