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Koblenz

Kaltgestellt im Bundeswehramt? Beamter will endlich Arbeit

Dicke Luft hinter den Mauern des BAAINBw: Bei der Koblenzer Mammutbehörde werden zwar mehr als 1000 Mitarbeiter gesucht. Dennoch fühlt sich ein Beamter kaltgestellt. Der 59-Jährige suchte in unserer Zeitung per Anzeige einen neuen Job „wegen mangelnder Beschäftigung“.  Foto: Sascha Ditscher
Dicke Luft hinter den Mauern des BAAINBw: Bei der Koblenzer Mammutbehörde werden zwar mehr als 1000 Mitarbeiter gesucht. Dennoch fühlt sich ein Beamter kaltgestellt. Der 59-Jährige suchte in unserer Zeitung per Anzeige einen neuen Job „wegen mangelnder Beschäftigung“. Foto: Sascha Ditscher

Der Arbeitstag von Klaus J. (Name geändert) beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz beginnt um Punkt 6 Uhr. Einloggen. Bürotür aufschließen. Computer hochfahren. Dann sitzt der 59-Jährige seine Zeit ab. Stunde um Stunde. Wartet auf E-Mails, die nicht eingehen. Hofft auf Aufträge, die nie kommen. Auch kein Anruf. Ausloggen. Feierabend.

Lesezeit: 5 Minuten
„Offener Vollzug“, nennt Klaus J. das verbittert. Immerhin den Humor hat er nicht verloren. Die Gesundheit schon. „Ich bin in psychiatrischer Behandlung“, sagt er. Im vergangenen Jahr habe er einen Herzinfarkt gehabt. Nicht wegen zu viel Arbeit, wie die meisten anderen Betroffenen, sondern weil er eben keine hat. „Gar nichts“, ...
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Kritisch oder „nervig“? Fälle aus dem Land

Der Streit im BAINNBw erinnert an andere spektakuläre Mobbingvorwürfe kritischer Mitarbeiter.

Oktober 2017: Prof. Dr. Harald Ehses fühlt sich vom Land gemobbt.

Ehses, bis Mitte Dezember 2014 Leiter des Landesamtes für Geologie und Bergbau in Mainz, muss nach Meinungsverschiedenheiten um geologische Fragen beim Bau der Hochmoselbrücke seinen Hut nehmen. Nach einem Vergleich wechselt er bei gleicher Besoldung in eine neu geschaffene Stabsstelle für umweltgeologische Grundsatzfragen im Wirtschaftsministerium. Dort fühlte er sich kaltgestellt und unausgelastet. Der Spitzenbeamte verliert eine Klage vor dem Mainzer Landgericht auf eine „amtsangemessene Beschäftigung“.

April 2018: Die Gewerkschaft der Polizei suspendiert den Koblenzer Kreisgruppenchef Detlef Maurer kurz vor dessen Ruhestand von allen Ämtern. Maurer, ein bekannter Streiter für die Polizei, fühlt sich kaltgestellt. Er hatte in der Vergangenheit seinen Dienstherrn oft mit kritischen Äußerungen „genervt“. Sein Anwalt vermutet, dass hier ein Kritiker zum Schweigen gebracht werden soll.

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