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Berlin

Helm, Höschen und Hohn: So reagiert Deutschland auf Scheuers Kampagne

Germany's Next Topmodelť- Kandidatin Alicija wirbt für das Tragen eines Fahrradhelms. Foto:
Germany's Next Topmodelť- Kandidatin Alicija wirbt für das Tragen eines Fahrradhelms.

Leicht bekleidete Models mit Fahrradhelm – sie sollen auf Plakaten für mehr Sicherheit im Radverkehr werben. So sieht es die Kampagne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vor. Damit stößt der CSU-Politiker jedoch auf heftige Kritik – und erntet viel Spott, aber auch Zustimmung.

Lesezeit: 2 Minuten
Eine Facebook-Nutzerin schrieb: „Und in neun Monaten gibt es einen Babyboom, weil die jungen Mädels alle denken, dass damit Unfallverhütung im Bett gemeint ist.“ Ein anderer kommentierte: „Auch wenn Sie kein Geld für Kleidung haben, sollten Sie auf jeden Fall einen Helm kaufen. Safety first.“ Und einer mutmaßte: „Vielleicht fallen ...
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Kommentar: Kein Steuergeld für Sexismus!

Im ersten Moment denkt man an Satire, an einen Gag der „heute-show“. Junge Frauen und Männer, die sich lasziv rekeln und dabei einen Hauch von Nichts tragen, nur einen Fahrradhelm auf dem Kopf. Ist das ein Tipp für alle Schlafwandler, unbeschadet durch die Nacht zu kommen? Ein Versicherungsangebot bei chronisch nächtlicher Unruhe? Oder ein neuer Trend für Jugendliche, die schnell zu einer Nierenentzündung kommen wollen? Verkehrsminister Andreas Scheuer hat beim Ausüben seines Amtes das Wort „Verkehr“ wohl falsch gedeutet.

Birgit Pielen zur Kampagne des Verkehrsministers

Ja, die Kampagne erregt viel Aufmerksamkeit. Aber nicht weil die Sicherheit beim Fahrradfahren diskutiert wird, wie Scheuer meint. Diese Kampagne ist sexistisch. Hier gibt kein privates Unternehmen Firmengeld für eine Werbekampagne aus, sondern hier ist es der Staat – und der finanziert die Aktion mit Steuergeld.

Ex-Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) wurde von der CSU ausgebremst, als sie Plakate mit ironischen Bauernregeln veröffentlichen wollte. „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Stall zu klein“, hieß es da zum Beispiel. Jetzt wollen SPD-Frauen Scheuers Kampagne stoppen – mit wirklich guten Argumenten.

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