Der Chef der rheinland-pfälzischen Pflegekammer, Markus Mai, hat dem CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (Kreis Neuwied) in unserer Zeitung eine Interessenvermischung vorgeworfen. Rüddel betreibe als Ex-Geschäftsführer einer Seniorenresidenz im hessischen Bad Arolsen „eine klare Klientelpolitik für die unternehmerische Altenpflege“. Daher wehre sich Rüddel so vehement gegen die geplante Reform der Pflegeausbildung.
CDU-Mann Rüddel weist diesen Vorwurf energisch zurück: „Ich vertrete die Interessen der Menschen, die in der Altenpflege arbeiten. Und ich habe als Geschäftsführer einer Altenpflegeeinrichtung meine Erfahrungen gesammelt. Aber wirtschaftlich und rechtlich habe ich mit der Szene überhaupt nichts mehr zu tun, seitdem ich im Bundestag bin. Doch mein Fachwissen kann man mir nicht nehmen. Deshalb glaube ich, dass ich die Probleme und Nöte der Altenpflege sehr gut kenne.“
Doch welche Verbindung hat Christdemokrat Rüddel noch zu der Seniorenresidenz in Bad Arolsen? Laut Handelsregister hat er die Geschäftsführung 2010 aufgegeben. Ist er trotzdem weiter Mitgesellschafter? Nein, betont der CDU-Politiker aus Windhagen (Kreis Neuwied). „Das ist eine gemeinnützige Einrichtung. Und Gesellschafteranteile darin sind eher eine Belastung als ein Nutzen, weil es ja keine Gewinnausschüttung gibt. Deshalb habe ich die Gesellschaftsanteile nach der Aufgabe der Geschäftsführung ebenfalls abgegeben.“ ck