Verbraucherzentrale sieht „Industrie- und Politikversagen“
Fahrverbote bringen massive Einschränkungen für Autofahrer, ihre Umsetzung ist problematisch und generell die Fokussierung auf den Verkehr als Luftverschmutzer „absurd“: Diese Meinung vertritt Herbert Engelmohr, Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD). In Hamburg beispielsweise seien Fahrverbote in einzelnen Straßen „schon fast Satire“. Die größte Belastungsquelle sei dort mit Sicherheit der Hafen, wo mit Schweröl betriebene Schiffe unterwegs sind.
„Unhaltbar ist, dass Dieselbesitzer jede Woche mit neuen Hiobsbotschaften belästigt werden“, sagt Marion Jungbluth. Sie leitet das Team Mobilität beim Verbraucherzentrale-Bundesverband. Ob es Fahrverbote für ganze Zonen oder einzelne Straßen gebe, hänge immer von der jeweiligen Stadt ab. Zonenfahrverbote haben drastische Auswirkungen, sagt Jungbluth. Dann geht es etwa darum, wie man den Arbeitsplatz erreichen oder die eigene Mutter besuchen kann. Unter dem Strich hätten Menschen mit wenig Geld den größten Schaden. Sie wohnten eher an stark befahrenen Straßen und hätte oft auch nicht das Geld, um sich neue Autos zu kaufen. „Das sind diejenigen, die die Kosten tragen müssen wegen eines Industrie- und Politikversagens“, sagt Jungbluth.