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Rheinland-Pfalz

Defizite in Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie schlecht schreiben die Grundschüler?

Gymnasiallehrer schlagen Alarm und verweisen auf die immer schlechter werdenden Fähigkeiten von Fünftklässlern, ordentlich und richtig zu schreiben. Buchstaben werden gemalt, nicht geschrieben, kritisiert der Philologenverband.  Foto: dpa
Gymnasiallehrer schlagen Alarm und verweisen auf die immer schlechter werdenden Fähigkeiten von Fünftklässlern, ordentlich und richtig zu schreiben. Buchstaben werden gemalt, nicht geschrieben, kritisiert der Philologenverband. Foto: dpa

Lernen die Grundschüler im Land nicht mehr, richtig zu schreiben? Dieser Meinung sind zumindest die Gymnasiallehrer in Rheinland-Pfalz. Laut ihrem Verband sehen sie sich zunehmend mit Versäumnissen konfrontiert, die sie auf die Grundschulen zurückführen. „Wir müssen Defizite aufarbeiten“, sagt die Vorsitzende des Philologenverbands Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz.

Lesezeit: 2 Minuten
„Dass Substantive klein geschrieben werden, hatten wir früher nicht. Das hat sich in den letzten Jahren drastisch gewandelt“, kritisiert Schwartz und zeigt als Beispiel einen handgeschriebenen Text mit etlichen Rechtschreibfehlern. „Die Kinder lernen nicht mehr, die Buchstaben zu schreiben, sondern zu malen.“ Dies führe etwa dazu, dass es inzwischen an ...
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Schüler bis zur siebten Klasse schreiben, wie sie wollen

Der Deutschlehrerverband fordert eine Bewertung von Rechtschreibung und Zeichensetzung in den Klassen 5 und 6. In der Orientierungsstufe fließen diese beiden Bereiche aktuell weder in die Klassenarbeitsnote noch in die Zeugnisnote ein. Pascal Badziong, Pressesprecher des Verbandes, sieht das kritisch: „Wir haben uns in unserer Gesellschaft auf gewisse orthografische Normen festgelegt. Wenn die Schüler allerdings bis zur siebten Klasse signalisiert bekommen, dass es eigentlich keine Rolle spielt, wie sie schreiben, halte ich das für ein fatales Signal.“ Die laut Philologenverband schlechter werdenden Rechtschreibleistungen der Grundschüler führt Badziong auf mangelnde Schreibpraxis, weniger Leseerfahrungen und auch Lernmethoden wie das Schreiben nach Gehör zurück.

Er betont im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es dem Verband nicht darum geht, schlechte Noten zu verteilen. Den Schülern solle eine authentische Rückmeldung gegeben werden. „Die Erfahrungen zeigen auch, dass die Schüler diese Rückmeldungen auch einfordern. Die positive Bestärkung, wenn sie ihre eigenen Fortschritte attestiert bekommen, ist jedes Mal eine Freude.“ Die Gymnasiallehrer wollen laut Badziong die Schuld nicht bei den Kollegen der Grundschulen abladen. „Strukturelle Rahmenbedingungen wie Klassengrößen müssten geändert werden, und die Politik ist gefordert, wenn es um nachweislich ungeeignete Rechtschreibmethoden geht“, sagt er. hoh

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