Plus

Bernd Riexinger: „Ich bin enttäuscht von Martin Schulz“

Bernd Riexinger, Co-Chef der Linken, wünscht sich von SPD und Grünen mehr Mut zu sozialer Gerechtigkeit und beklagt Lethargie im Wahlkampf.  Seiner Meinung nach hilft das vor allem der AfD.
Bernd Riexinger, Co-Chef der Linken, wünscht sich von SPD und Grünen mehr Mut zu sozialer Gerechtigkeit und beklagt Lethargie im Wahlkampf.  Seiner Meinung nach hilft das vor allem der AfD. Foto: Sascha Ditscher

Bernd Riexinger ist erkältet, als er mittags am Hauptbahnhof in Koblenz ankommt. Der Co-Chef der Linken hat trotzdem gute Laune. Man nimmt es ihm ab: Es läuft nicht schlecht für seine Partei, zuletzt lag sie in Umfragen bei 10 Prozent. Die Macht wäre zum Greifen nahe, wenn die SPD nicht abgesackt wäre – und die Linke im Innern einig. Der Wille zum Mitregieren strömt Riexinger aus jeder Pore. Für das Interview mit unserer Zeitung haben auch Leser Fragen eingereicht. Der 61 Jahre alte Gewerkschafter ist Kontroversen gewohnt. Bernd Riexinger über Machtoptionen, den Sozialstaat und Enttäuschungen im Wahlkampf:

Lesezeit: 8 Minuten
Steigende Renten, höherer Mindestlohn, umfangreiche Investitionen, 1050 Euro Mindestsicherung ... Man fragt sich, wie realistisch solche Forderungen sind. Vieles, was wir fordern, waren früher einmal Selbstverständlichkeiten in unserem Land. Zum Beispiel, dass es möglich sein soll, von seiner Arbeit auch leben zu können. Machen wir es konkret: Die Linke will ein Rentenniveau von ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Herr Riexinger, bitte vervollständigen Sie fünf Halbsätze!

.

Wenn Angela Merkel erneut Bundeskanzlerin wird, dann ...

... muss die Verkäuferin weitere vier Jahre auf eine bezahlbare Wohnung warten, die Krankenpflegerin wird sich Rollschuhe anziehen müssen, um von Patient zu Patient zu kommen, weil es weitere vier Jahre zu wenig Personal in der Krankenpflege geben wird, und die Hartz-IV-Bezieherin wird mindestens weitere vier Jahre nicht über die Runden kommen mit dem Geld, das sie zur Verfügung hat.

In einer neuen Großen Koalition wird der SPD-Kandidat Martin Schulz  ...

... vermutlich Außenminister und die SPD wird weiter an Wählerzuspruch verlieren.

Den beiden Grünen-Spitzenkandidaten Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt fehlt ...

... der Mut, zur klaren Opposition und der Mut zum Thema soziale Gerechtigkeit eine klare Haltung einzunehmen.

Wenn die AfD am Wahlabend mehr als 10 Prozent holt, dann ...

... wird es eine neue politische Situation geben, weil erstmals eine Partei in den Bundestag einzieht, die rechte, rassistische Positionen und einen faschistischen Kern hat.

Die Linke wäre ohne Sahra Wagenknecht ...

Ohne Sahra Wagenknecht würde uns ein glänzendes und bekanntes Gesicht der Linken fehlen. Aber die Partei wäre trotzdem erfolgreich.

Zur Person

Bernd Riexinger ist zusammen mit Katja Kippinger Vorsitzender der Linken. Er gehört zum Gewerkschaftsflügel der Partei und wirbt seit Jahren für ein rot-rot-grünes Bündnis auf Bundesebene – besonders als Schulz zum Kanzlerkandidaten der SPD gekürt wurde.

Im Gegensatz dazu trat Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht beim Thema Rot-Rot-Grün eher auf die Bremse.

Riexinger war zwischen 1991 und 1998 Gewerkschaftssekretär. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin in Stuttgart.

Bürger-Wahlzeit

In Interviews antworten Politiker auf Leserfragen. Heute: Bernd Riexinger von der Linken

Meistgelesene Artikel