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Auf Streife an Bayerns Grenzen: Wie die Beamten rund um die Uhr nach Illegalen fahnden

Foto: Gregor Mayntz

Der Zug fährt ein, die Schrift auf der Anzeigentafel läuft bereits: „Bitte erst einsteigen, wenn die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind.“ Vier Polizeiteams steigen vorn, hinten und in der Mitte in den ICE, sofort schließen sich die Türen wieder. Systematisch durchkämmen sie die Abteile. Was in jeder anderen deutschen Stadt auf einen spektakulären Polizeieinsatz deuten würde, ist in Passau Alltag. Die Bundespolizei nimmt hier jeden Zug unter die Lupe. Und das seit Herbst 2015. Es ist nicht nur der Bahnhof, es ist auch die Autobahn, es sind die Landstraßen, und per Hubschrauber werden sogar die Güterzüge mit Wärmebildkameras überflogen. So sieht die nüchterne Formel „Wiedereinführung der Kontrollen“ im Alltag des deutsch-österreichischen Grenzraums aus.

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Der ICE darf alle Türen öffnen. Keine Vorkommnisse. Aber am Nachbargleis haben zwei Polizisten einen Nigerianer aus einem Regionalzug geholt. Ohne Papiere. Offenbar ein Untergetauchter. Er kommt in eine riesige Halle, in der früher Lastwagen umgebaut wurden. Jetzt gibt es hier fünf Bearbeitungslinien. Aufgegriffene werden durchsucht, anhand ihrer Fingerabdrücke erfasst ...