Bad Honnef

Stadtbücherei stellt aus zum Thema „Judenverfolgung in Bad Honnef“

Eine vierköpfige Schülergruppe der Stufe zwölf des Gymnasiums Schloss Hagerhof hatte sich unter Anleitung ihres Geschichtslehrers Dimitrie Miron auf Spurensuche in Bad Honnef zum Thema Judenverfolgung begeben.

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Das Ergebnis des Unterrichtsprojekts ist in der Stadtbücherei im Rathaus ausgestellt. Fotos, Dokumentationen und Zeittafel demonstrieren die damaligen Ereignisse des Terrors. Als Schlussbild hat die Schülergruppe eine Foto der Stolpersteine gewählt, auf denen die Namen ehemaliger jüdischer Bürger graviert wurden und die vor den Häusern, in denen die Menschen gewohnt hatten, ins Pflaster verlegt wurden, um an sie zu erinnern.

Der Auslöser, um sich mit dem Thema Judenverfolgung im Dritten Reich auseinanderzusetzen, war, dass die Schülerin Charlotte Bresink weiß, dass auch ihre Familie Verfolgungen miterleben musste. Sie, Henrik Flottmann, Angelina Thiele und Alexander Waerder fanden erste Informationen in der Stadtbücherei.

Sehr nützlich für die Recherche waren auch die Online-Ausgaben der Honnefer Volkszeitung, die von der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn zur Verfügung gestellt werden. Den jüdischen Friedhof hatte die Schülergruppe auch besucht.

Mitten in den Abiturprüfungen nahmen sie sich zur Ausstellungseröffnung noch einmal Zeit, um ihr Projekt in der Stadtbücherei vorzustellen. Nachdenklich und berührt berichteten sie über das, was sie von der Zerstörung der Honnefer Synagoge während der Novemberpogrome 1938 erfahren hatten. Zu wenigen Menschen sei bekannt, so erklärten sie, dass es die von Bürgern gestiftete Tafel gibt, die heute an die Synagoge erinnert.

Schüler Henrik Flottmann meinte: „Man liest es halt und realisiert nicht, dass das hier vor Ort war.“ Lehrer Dimitrie Miron bestätigt, dass das Thema häufig abstrakt gesehen werde. Durch die Zusammenstellung der Ausstellung hat sich die Sichtweise der Schülergruppe geändert.

Leiterin der Stadtbücherei Stephanie Eichhorn sagte: "Lieben Dank, dass wir die Ausstellung zeigen können. Nach einer Dokumentation über den Ersten Weltkrieg ist das bereits die zweite geschichtliche Ausstellung, die in der Stadtbücherei zu sehen ist.“ Die Ausstellung kann noch bis zum 15. Juni während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei besucht werden.