Neuwied

Ruderer pullten zur Saarschleife

Das Foto zeigt die drei Teilnehmer (von links): Ottfried
Milzer, Patrik Sassin und René Gessner.
Das Foto zeigt die drei Teilnehmer (von links): Ottfried Milzer, Patrik Sassin und René Gessner. Foto: GTRV Neuwied

Die erste Tour im Jahr ging an die Saar! Nachdem der Frühling am Rhein schon sichtbar wurde, entschlossen sich drei Ruderer, diesen auch auf der Saar vom Boot aus zu erleben.

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Patrik Sassin zog alle Register und organisierte mit Hilfe seines väterlichen „Logistikpartners“ und rudersportlichen Kontakten zum „Johannesbad an der Saarschleife“ ein Wellness-Wochenende ganz eigener Art:

Als Testpersonen hatten sich Rene Gessner (GTRVN) und Ottfried Milzer (RGL) zu dieser Tour gemeldet. Zunächst war am Samstagmorgen die gut dreistündige Gespannfahrt nach Saarlouis zu bewältigen. Nebelbänke in der Eifel wurden mittels Nebelhebel® geliftet. Der Wetterbericht hatte Frühling angekündigt und Saarlouis empfing mit Sonnenschein. Schnell war die „Aquamarin“ auf dem Wasser.

Die Saar in Saarlouis (KM 61,2) präsentiert sich noch unspektakulär, ein Fluss scheinbar ohne Strömung und Schifffahrt, dafür voller Spuren des voran gegangenen Hochwassers, die Autobahn an Backbord und an Steuerbord Industrie. Gefühlt ging es zunächst also 20 km schnurgerade aus, unterbrochen durch eine Schleuse, bis Besseringen. Dort hätten wir ebenfalls einsetzen können, wäre der Steg nicht noch im Winterlager gewesen.

Als hätte sich die Saar all ihre Schönheit für ihre letzten Kilometer bewahren wollen, änderte sich jetzt die Landschaft. Uferdämme wurden zu steilen Hängen. Die Saarschleife zeigte sich von ihrer romantischen Seite. Gelb leuchtete der Schwefel-Flechten-Felsen im ansonsten noch wintergrauen Baumbestand, ein optischer Genuß. Kurz nach der nächsten Schleuse war das Kanuheim Mettlach (KM 30) erreicht. Dunkles und Helles Bier der Mettlacher Abtei Bräu in der Nähe des Kanuheims ersetzte den Flüssigkeitsverlust der Etappe und verhinderte den Besuch des sicherlich sehenswerten Villeroy & Boch Museums. Lyoner, das saarländische Nationalgericht war dazu der passende Begleiter. Als uns kühle Schatten aus dem sonnigen Biergarten vertrieben, erreichten wir nach einem kurzen Taxitransfer unser Wellnesshotel auf der Höhe in Orscholz. Das Bier hatte den Appetit angeregt. Wie passend, dass kurz vor 19 Uhr noch etwas vom Abendbuffet zu ergattern war, bevor wir uns bis zum Badeschluss um 21 Uhr in den Pools der Badelandschaft aalen konnten.

Eigentlich hätten wir gerne mehr Zeit im Gesundheitstempel, eigentlich eine Reha-Klinik, über der Saarschleife verbracht, wo am Wochenende leider keine Anwendungen und Massagen angeboten werden. Und gleich entstanden Pläne, wie eine derartige Fahrt mit einem längeren Wellnessaufenthalt über der Saarschleife und etwas Kultur in Trier aussehen könnte …

Uns sah die stille, spiegelglatte Saar schon früh am Sonntagmorgen wieder. Außer Anglern war noch kein Mensch zu sehen. Zweimal konnten wir in Ufernähe sogar Fraßspuren von Bibern entdecken. Felsformationen wie der Teufelsschornstein zogen vorbei. Die Grenze zu Rheinland Pfalz wurde in Saarhölzbach überquert. Das Saartal verbreiterte sich wieder und erste Weinberge waren zu sehen. Endlich überholte uns auch einmal ein Schiff, Insgesamt waren es zwei auf unserer Reise. Auf die ersten Ruderer trafen wir in Saarburg. Noch zwölf Kilometer waren bis Konz zu bewältigen, von wo Vater Sassin die fleissigen Ruderer wieder bequem an den Rhein brachte.

Text: Ottfried Milzer