Quirnbach

Mit der Naturschutzinitiative (NI) einen wilden Naturgarten erleben

Das Foto zeigt den Naturgarten der Naturschutzinitiative.
Das Foto zeigt den Naturgarten der Naturschutzinitiative. Foto: Naturschutzinitiative

Zum „Sommeranfang im NI-Naturgarten“ konnte die Naturschutzinitiative (NI) 20 interessierte und wissbegierige Teilnehmer in ihrem Naturgarten begrüßen.

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In einer erlebnisreichen Gartenführung zeigten die beiden Gartenliebhaberinnen Gabriele Neumann und Claudia Luber den Teilnehmern beispielhaft vier wichtige Aspekte des Naturgartens auf: Sie lenkten die Aufmerksamkeit der Besucher auf die gliedernde und strukturierende Rolle von Gehölzen. Einerseits sind das die dominierende Wirkung von Bäumen und die Schutzwirkung von Hecken, andererseits deren Bedeutung für die tierischen Gartenbewohner. Insbesondere die hohe Wertigkeit von Totholz, auch im Garten, wurde in diesem Zusammenhang betont und anhand einer fünf Meter hohen abgestorbenen Felsenbirne erklärt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Naturgarten ist das Blütenangebot, das über einen möglichst langen Zeitraum für die vielfältige Insektenwelt zur Verfügung stehen sollte. Während Schmetterlinge sich ausschließlich von Nektar ernähren und Käfer nur Pollen fressen, ist die große Familie der Bienen, Hummeln und Wespen an beidem interessiert. Beispielhaft stellten die beiden Gartenführerinnen wertvolle Wildpflanzen mit ihren überraschenden Eigenschaften vor, die wichtige Nahrungsquellen für die Insektenwelt sind.

Das Foto zeigt den Naturgarten der Naturschutzinitiative.
Das Foto zeigt den Naturgarten der Naturschutzinitiative.
Foto: Naturschutzinitiative

Die Bedeutung von Trockenmauern und Steinhaufen verdeutlichte Neumann anhand einer Kräuterspirale, die sie als Permakultur angelegt hat und in der eine Vielzahl von Küchen- und Heilkräutern wie Johanneskraut, Majoran, Echter Baldrian oder Beinwell wachsen. Unter anderem leben hier auch Feuersalamander, Kröten und Grasfrösche, konnte sie den Exkursionsteilnehmern berichten. Der Lebensraum Kleingewässer und Feuchtgebiet wurde beispielhaft am Gartenteich mit seiner üppigen Vegetation und den zahlreichen Libellen und Insekten erläutert. An den Stängeln des Rohrkolbens konnten die Besucher die Hüllen frisch geschlüpfter Plattbauchlibellen bewundern und im Teich Molche und Wasserläufer beobachten.

Die Führung sollte anhand von Beispielen und kleinen Gartengeschichten Mut machen, im eigenen Garten auch „wilde Ecken“ zuzulassen und den Wert von „standortgerechten Spontangewächsen“ verdeutlichen, die als sogenanntes „Unkraut“ oftmals verunglimpft werden. „Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für unsere Lebensversicherung, die Biodiversität“, so Gabriele Neumann und Claudia Luber. Allein die Tatsache, dass die Fläche der etwa 16 Millionen Privatgärten in Deutschland in der Summe fast das Doppelte der amtlich ausgewiesenen Naturschutzgebiete ergeben, zeigt die Bedeutung dieser Flächen als Lebensraum für unsere Flora und Fauna.

Zum Abschluss der Veranstaltung luden die Gastgeber der NI zu einem Imbiss und Getränken in Bio-Qualität ein. Die selbst gemachten Aufstriche, die Sauerampfersuppe aus dem Garten und der Schafskäse von einem teilnehmenden Demeter Schafhalter ließen keine Wünsche offen. Die letzten Gäste wurden, passend zu Sommersonnenwende, von Glühwürmchen verabschiedet.

Pressemitteilung: Naturschutzinitiative