Neuwied

FDP Neuwied besucht mit Sandra Weeser die Glasmanufaktur Tardis

Auf der Suche nach Betrieben im Kreis Neuwied, die gute Erfahrungen mit der Integration von Flüchtlingen gemacht haben, wurden die Neuwieder Liberalen auf die Glasmanufaktur Tardis in Neuwied-Block aufmerksam.

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Gemeinsam mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Sandra Weeser durften sie das innovative Unternehmen vor Ort besichtigen. Geschäftsführer Thomas Breuer ließ es sich nicht nehmen, den Firmenrundgang persönlich zu leiten.

Tardis ist Spezialist für Duschkabinen, Raumtrennsysteme und andere Glaselemente, die hier seit zehn Jahren mit den modernsten Maschinen und besonderem Augenmerk auf Qualität, Nachhaltigkeit und eine gute Ökobilanz hergestellt werden. Schon bei der Anfahrt fiel den Mitgliedern des FDP Neuwied Kreisverbandes das moderne Glasgebäude auf, das nicht nur ein echter Hingucker in dem ansonsten eher kargen Blocker Industriegebiet ist, sondern gleichzeitig die beste Werbung für die im eigenen Haus hergestellten Produkte. Etwa 40 Beschäftigte gehen in dem Familienunternehmen aktuell ihrer Arbeit nach und erstellen individuelle Glasprodukte von der Planung am Computer bis zur Fertigstellung in der eigenen Produktionshalle.

Unter den Mitarbeitern befinden sich auch Mohammad Ahmad (31) und Ali Ahmad (29), zwei aus Syrien stammende Flüchtlinge, die seit etwa 3 Jahren in Deutschland leben. „Ich wollte etwas tun“, sagt Petra Löwenstein, die Personalleiterin der Glasmanufaktur Tardis, „deshalb habe ich während der Flüchtlingswelle in 2015 Kontakt mit der Caritas aufgenommen“. Nach den nötigen vorbereitenden Gesprächen wurde sie schließlich mit der Familie Ahmad bekannt gemacht. Nach einiger Zeit starteten Petra Löwenstein und Thomas Breuer den Versuch, die beiden jungen Männer im Familienunternehmen einzubinden.

Während ihres Firmenrundgangs hatten die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser und die anderen Neuwieder Liberalen die Gelegenheit, eine Weile dem 31-jährigen Mohammad Ahmad über die Schulter zu schauen. Hochkonzentriert und routiniert saß jeder Handgriff bei der Arbeit mit empfindlichen Glasplatten aus denen M. Ahmad die Trennwände einer Duschkabine schnitt. „Herr Ahmad hinterlässt mit seiner akkuraten Arbeitsweise keine Zweifel, dass er ein wertvoller Mitarbeiter im Unternehmen geworden ist.“, stellt Dennis Mohr – stellvertretender Vorsitzender des FDP Neuwied Stadtverbandes – fest.

Für ein persönliches Interview stellte sich der 29-jährige Ali Ahmad zur Verfügung. So erzählte A. Ahmad, wie er 2015 aus Syrien kam und früher ein bäuerliches Leben führte. Er sei sehr glücklich darüber, hier noch einmal neu anfangen zu können und ein Teil von Tardis sein zu dürfen. „Erstaunlich wie gut Sie schon unsere Sprache beherrschen“, bewunderte schließlich Alexander Buda, Kreisvorsitzender der FDP Neuwied, den schon recht gut deutsch sprechenden A. Ahmad, der seine Sprachkenntnisse damit begründet, dass er sich von Anfang an darum bemüht hat, fast nur noch deutsch zu sprechen.

Mohammad und Ali Ahmad sind zwei gute Beispiele für gelungene Integration. „Wir haben allerdings auch schlechte Erfahrungen mit anderen Bewerbern gemacht“, attestiert Geschäftsführer Breuer. „Es gibt immer wieder Menschen, die gar nicht arbeiten möchten.“ Schlechte Bewerbungsunterlagen, miserabel laufende Gespräche oder absichtlich schlechte Arbeit seien die Folge. „Das betrifft allerdings Bewerber aus Deutschland genauso“, stellt Breuer klar.

Beim weiteren Firmenrundgang erzählen Thomas Breuer und Petra Löwenstein stolz über den modernen Betrieb und die innovativen Produkte. Auf das Thema Nachhaltigkeit kommen die beiden immer wieder zu sprechen. „Es muss mehr darüber berichtet werden, dass mittelständische Unternehmen gerade in Bezug auf Ihre Ökobilanz herausragendes leisten. Im Gegensatz zu Großkonzernen produzieren wir fast ausschließlich hier vor Ort nach bestem Wissen im Sinne der Nachhaltigkeit.“ Es seien gerade mittelständische und Familien-Unternehmen, die sich alle Mühe geben, ökologisch und nachhaltig zu arbeiten und den Beschäftigten gute Arbeitsplätze zu bieten. Durch viel Bürokratie werde es allerdings oft schwer gemacht. Breuer nennt dabei im Speziellen die Vorauszahlung und doppelte Berechnung der Sozialabgaben, sowie vielfältige Berichtspflichten.

Die Probleme fangen aber auch gleich vor der Haustür an. In dem recht neuen Industriegebiet seien die Straßen an einigen Stellen zu eng für große LKW, die Schotterparkplätze an der Straßenseite sind unansehnlich und die Internetverbindung ist erst seit kurzem akzeptabel. Thomas Breuer und die FDP Neuwied hoffen auf einen Endausbau des Gewerbegebietes im nächsten Jahr.

T.A.R.D.I.S – das heißt Time And Relative Dimension In Space (Zeit und relative Dimensionen im Raum). Der Begriff stammt aus der britischen Science-Fiction-Serie Doctor Who, die von einem mysteriösen Zeitreisenden in einer fliegenden Notrufzelle, der Tardis, handelt. Die Besucher aus den Reihen der Freien Demokraten Sandra Weeser, Alexander Buda, Dennis Mohr und Waldemar Bondza nehmen die Erfahrungen aus diesem visionären Unternehmen mit in ihre politische Arbeit und bedanken sich herzlich bei ihren Gastgebern.