Sponheim

Waldbegehung im Sponheimer Wald war erfolgreich

Foto: privat

Kürzlich stand die Waldbegehung im Sponheimer Wald an. Bernhard Haas, Ortsbürgermeister von Sponheim, begrüßte unter Beifall die neue Försterin Anne Sophie Knop und die fast 60 Teilnehmer, die ein reges Interesse an der Begehung hatten.

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Herr Haas begrüßte insbesondere die zwölf Kinder, für die einige Überraschungen, während des Rundganges und auch der Abschluss am „Haus Schau ins Land“, organisiert waren. Frau Knop übernahm die Führung und hatte eine übergroße Karte dabei, die den Sponheimer Wald mit allen Wegen aufzeigte. Darin erklärte sie ausführlich die Größe des Sponheimer Waldes mit über 300 Hektar und den Baumbestand.

Der Waldbegang stand unter dem Thema „Wald im Klimawandel“. Im Durchschnitt bindet ein Hektar Wald ungefähr so viel CO2, wie ein durchschnittlicher Bürger in Deutschland verbraucht. Er ist jedoch nicht nur in der Rolle als Retter im Klimawandel zu sehen, sondern auch als Opfer.

So ging es bei der ersten Station um die Veränderung des Wasserhaushaltes bei der anhaltenden Trockenheit der letzten Jahre. Es wurden 150-jährige Eichen gezeigt. Eichen haben von Natur aus ein Wurzelsystem, das tief in die Erde geht und daher auch in trockenen Perioden auf Wasser im tiefen Boden zugreifen kann. Eine Grafik über die Mitteltemperaturen der letzten 200 Jahre zeigte jedoch wie rasant sich das Klima in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Die alten Bäume können ihr Wurzelsystem im hohen Alter nicht an diese schnelle Veränderung anpassen. So kommt es, das im Sponheimer Wald auch Eichen und Buchen in diesem Jahr schon früh ihre Blätter abgeworfen haben.

Fichten wurzeln auf vielen Standorten flach und können somit noch schlechter mit dem Wassermangel umgehen. Dadurch ist sie geschwächt und kann sich kaum gegen Schädlinge wehren. Ein Schädling, der Borkenkäfer, neigt unter diesen Bedingungen zur Massenvermehrung. Der Käfer ist nur wenige Millimeter groß, schafft es jedoch durch die hohe Anzahl viele Bäume absterben zu lassen. Im Sponheimer Wald wird naturnah gearbeitet und daher werden auch keinerlei Gifte gegen die Käfer eingesetzt. Um ihn dennoch zu bekämpfen führen wir Notfällungen durch. Das bedeutet, das Bäume, in denen der Borkenkäfer nistet, schnell gefällt werden, damit die Vermehrung unterbrochen wird. Aktuell haben wir in Europa einen Überschuss an Nadelhölzer, da sehr viele dieser „Käferhölzer“ gefällt und vermarktet werden müssen.

Während der Führung durch den Wald erhielten Kinder einen Vordruck verschiedener Blätter, die sie entsprechend während der Wanderung finden sollten. Am Haus „Schau ins Land“ der Gemeinde wurden verschiedene Getränke, Kaffee und frisch gegrillte Würste angeboten. Die Wildbratwürste aus dem Wildladen Entenpfuhl waren erfreulicherweise als erste ausverkauft. Weitere Spiele für Kinder und Erwachsene wurden gerne angenommen, insbesondere das Backen von Stockbrot über dem Grillfeuer, natürlich unter Beobachtung der Eltern.

Die positive Beteiligung ermuntert, auch nächstes Jahr eine Waldwanderung durchzuführen, aber hoffentlich bei besserem Wetter. Anne Sophie Knop und Bernhard Haas bedankten sich herzlich bei allen Helfern, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.