Ebernburg

Dekanatsfrauentag weckte Kindheitserinnerungen

In jedem Jahr kommen die Frauen des Dekanates Donnersberg einmal zum traditionellen Frauentag zusammen.

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In diesem Jahr war die Protestantische Kirchengemeinde Ebernburg mit Altenbamberg und Hochstätten Ausrichterin der Großveranstaltung. Fast 200 Frauen und einige wenige Männer waren der Einladung gefolgt und durften sich im Bürgerhaus Altenbamberg auf unterhaltsame und interessante Stunden bei guten Gesprächen freuen. Gemeindepfarrerin Anna Thees und ihr Vorbereitungsteam hatten Großes geleistet. Eine tolle Tischdekoration in der traditionellen Farbe der evangelischen Kirche, lila, und eine Kaffeetafel, die ihresgleichen sucht. Der freundliche Empfang durch den Ortsbürgermeister Holger Conrad und seine kurze Einführung zur Geschichte Altenbambergs mit seiner Altenbaumburg trug nicht zuletzt zur „Wohlfühl-Atmosphäre“ bei. Ihm und dem Gemeinderat sei herzlich gedankt für die Bereitstellung des Bürgerhauses.

Passend zum Thema des Nachmittages „Auf dem Weg“ war es für die Anreisenden, besonders mit dem Reisebus, ein kleines Abenteuer die schmale Straße zur Altenbaumburg zu passieren und viele werden diese sehr spezielle An und Abreise lange Zeit in Erinnerung behalten.

Dr. Ludwig Burgdörfer aus Landau, Referent des Nachmittages und selbst in der Nordpfalz aufgewachsen, nahm alle mit auf eine Reise in die Vergangenheit, wo vieles so ganz anders war. Kirchen und Glocken hatten eine immense Bedeutung für die Bevölkerung und dienten als Orientierung der Landbevölkerung. Wenn die Kirchturmuhr schlug war es Zeit. Zeit zum Arbeiten, Zeit zum Ausruhen, Zeit zum Schlafen und Zeit für den wöchentlichen Kirchgang, quer durch alle Generationen. Nutzen die einen die Zeit in der Kirche zum Zuhören und Beten, war es für Jüngere eine gute Gelegenheit zum Kontakt mit dem anderen Geschlecht und einige Ältere holten vielleicht den fehlenden Schlaf etwas nach. Kurz, die Kirche war im Dorf der Treffpunkt für alle und der Kirchgang gehörte für alle genauso dazu, wie das gute Sonntagsessen und die Vorbereitungen am Samstag beim Kehren von „Hof und Gass“, dem samstäglichen Bad und der abendlichen Fernsehsendung vor den zwei Programme schwarzweiß Fernseher. Diese Rituale der Kindheit prägen einen Menschen sein ganzes Leben, so Burgdörfer, beginnen wir in der Vergangenheit zu blättern, kommen tausend Erinnerungen, gute und weniger schöne in uns hoch. In jedem Falle war man als Kind nicht oft allein, denn die Großfamilie mit Eltern, Geschwistern und der ganzen Verwandtschaft vermittelten ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kreis, man gehörte dazu, genauso, wie ein Kind Gottes niemals allein ist, es gehört dazu und findet eine Zuflucht und ein Zuhause.

Selten sah man bei einem Frauentag so viele fröhliche und frohe Gesichter und es wurde laut und kräftig, unter der Begleitung des Bezirkskantors Martin Reitzig, gesungen und auch viel gelacht. Petra Fischborn, Lektorin aus Obermoschel hatte ein lustiges kleines Anspiel verfasst und mit ihrem Team gekonnt vorgetragen. Die älteste Besucherin, Frau Nagel aus Feilbingert, fühlte sich mit ihren 99 Jahren genauso wohl, wie die anderen Besucherinnen. Das wurde mit einer Kollekte von 740 Euro, zu Gunsten benachteiligter Frauen aus unseren Gemeinden, nachdrücklich unterstrichen.

Kaum einer, wird diese Stunden in Altenbamberg so schnell vergessen, auch nicht Dekan Stefan Dominke, der sich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedankte und in den Segen einschloss.

Auf dem Weg zu einem neuen Dekanatsfrauentag 2020 mit neuen Ortschaften, Menschen und Überraschungen.