SFC-Schnupperflieger tauschen Schwerkraft gegen Aufwind
Dabei konnte man als echter Flugschüler ausprobieren, ob einem das Segelfliegen als Hobby und Teamsport Spaß macht. So fanden sich am Samstagvormittag die „Pilotinnen und Piloten für einen Tag“ voller Erwartung bei bestem Flugwetter auf dem Flugplatz in Katzwinkel ein. Nach der Begrüßung und einer Sicherheitseinweisung am Boden wurden die großen Segelflugzeuge zusammen mit erfahrenen Piloten und Fluglehrern erstmal gründlich einer Vorflugkontrolle unterzogen und die Steuerelemente und Fluginstrumente erklärt.
Schnupperpilotin Luisa und Fluglehrer Armin beim Landeanflug.
Markus Schmidt
Das Schiebeteam darf nie die Flieger aus dem Blick verlieren.
Markus Schmidt
Pilotin Larissa erklärt Schnupperfliegerin Lea die Fluginstrumente.
Markus Schmidt
Schnupperpilotin Luisa und Fluglehrer Armin freuen sich auf den Flug.
Markus Schmidt
Auch direkt vor dem Start wurde noch ein weiterer Startcheck gemacht und der automatische Fallschirm angezogen. Dann ging es endlich in die Luft. Die Flugschülerinnen und Flugschüler saßen dabei auf dem vorderen Sitz, hinten nahm der Fluglehrer Platz. Beide Sitze verfügen über die gleichen Steuerelemente und Fluginstrumente. In wenigen Minuten zog nun das 180 PS starke rot-blaue Schleppflugzeug die Segler auf 600 Meter Höhe.
Nach dem Ausklinken schraubten sich die Segler im Aufwind mit drei bis vier Metern pro Sekunde weiter steigend schnell bis auf weit über 1000 Metern Höhe – Schwerkraft adieu! Das ging bis auf das leise Rauschen des Fahrtwinds lautlos und federleicht. Die „Schnupperer“ durften anfangs nur am Steuer „mitfühlen“ und dann aber auch nach Anweisung des Fluglehrers schon selber steuern. Erstaunlich dabei war für die Neulinge, dass die großen Doppelsitzer mit immerhin 17 Metern Spannweite sich einerseits ganz leicht mit zwei Fingern am Steuerknüppel dirigieren ließen, andererseits aber auch ohne dauerndes Eingreifen „eigenstabil“ ihrer Flugbahn folgten.
Ungewohnt war allerdings, dass man doch einige Kreise brauchte, um genügend Höhe für andere Flugübungen zu erreichen. Mancher Magen wollte da nicht ganz folgen, trotzdem blieben die bekannten Tüten unbenutzt. Aber schon kurz nach der Landung war das flaue Gefühl wieder verflogen und Freude wurde sichtbar, so leicht hatte sich niemand das Steuern eines Fliegers vorgestellt. Da ging doch was oder?
Betreut von der SFC-Mannschaft, in der auch zahlreiche Frauen fliegen, absolvierten alle Schnupperer am Wochenende drei echte Schulflüge, eine gute Entscheidungsbasis, um über eine potenzielle Mitgliedschaft und die Fortführung der Segelflugausbildung nachzudenken.
Am Boden konnten sie aber auch erleben, dass Segelfliegen eine Teamsportart „par excellence“ ist, denn ohne Helfer, welche die Flieger zurückschieben, das Schleppseil einklinken, die Tragfläche beim Anrollen waagrecht halten, die Schleppmaschine steuern oder als Flugleiter Dienst auf dem Tower machen, kommt kein Flieger in die Luft. Alles funktioniert rein ehrenamtlich, das hält die Kosten in Grenzen und die gegenseitige Hilfe schweißt das Team zusammen.
Es war für alle Teilnehmenden ein rundum gelungenes Schnupperfliegen, ein Wochenende mit vielen „Airlebnissen“, coolen Leuten und aufregenden neuen Eindrücken. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer meldeten sich danach direkt für die weitere Ausbildung an und machten schon am folgenden Wochenende ihre nächsten Schulflüge. Wahrscheinlich können sie dann schon zum Ende der Saison ihre ersten Soloflüge absolvieren.
Pressemitteilung: SFC Betzdorf-Kirchen