Betzdorf

Grüne besuchten die IGS Betzdorf-Kirchen

Der Vorstand und die Arbeitsgruppe Schule des Kreisverbandes Altenkirchen von BÜNDNIS 90/Die Grünen, besuchten die Integrierte Gesamtschule (IGS) „Geschwister Scholl“ in Betzdorf-Kirchen.

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Die Schule ist in der Trägerschaft des Kreises Altenkirchen und hat in diesem Jahr zum ersten Mal Abiturienten verabschiedet.

Die Grünen wollten sich vor Ort und aus erster Hand über die Schulsituation informieren, denn große Sanierungsmaßnahmen stehen an. „Schulpolitik allein vom Schreibtisch aus zu machen, ist für uns nicht realistisch“, so der Vorstand und die Mitglieder der Arbeitsgruppe. „Wir wollen die alltäglichen Herausforderungen, die veränderten und ganz unterschiedlichen Arbeitsbedingungen, das Konzept und Profil sowie die lokalen Besonderheiten bei diesem Besuch kennenlernen“, so die Besuchergruppe weiter. In netter Atmosphäre fand dazu ein engagiertes und konzentriertes Gespräch mit der Schulleitung statt.

Die vierzügige als „Digitale und MINT-freundliche- Schule“ ausgezeichnete IGS, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und hat Anmeldungen weit über die 112 zur Verfügung stehenden Plätze hinaus. Als Schwerpunktschule, die mit einem speziellen schulischen Konzept inklusiven Unterricht anbietet, kommt der IGS eine besondere Aufgabe zu.

Dorothee Hermes-Malmedie, Vertreterin der Grünen im Schulentwicklungsausschuss des Kreises, fragte nach, wie die Inklusion an der Schule praktiziert wird und welche Schwierigkeiten damit einhergehen. Die die Schulleiterin Frau Berg-Bronnert :

„Die Inklusion ist gewünscht und es werden vom Kollegium und der Schulleitung viele Anstrengungen zu deren Gelingen unternommen. Sie ist im Konzept unserer Schule verankert und wird durch die hohe Bereitschaft und Motivation aller Lehrkräfte getragen. Dennoch wäre, gerade in Anbetracht dieser Aufgabe, zusätzliches Personal wünschenswert, um ein dauerhaft befriedigendes Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen.“

Die Grünen haben erfahren, dass auch der Schulweg für die Schüler der IGS immer noch eine spannende Herausforderung ist. Trotz des seit dem 1. Dezember 2018 deutlich verbesserten Nahverkehrsangebotes, mit einer größeren Anzahl an Bussen und einem neuen Fahrplan, gibt es weiterhin Verkehrs- und Sicherheitsprobleme. Diese sind bedingt durch die teilweise veraltete und nicht dafür ausgelegte Infrastruktur, wie dem Busbahnhof Struthof. Wegen der hohen Anzahl an Bussen, die zu Beginn und zum Ende der Unterrichtszeit den Busbahnhof bedienen, entstehen prekäre Verkehrssituationen mit langen Staus in alle Richtungen.

„Wegen der unübersichtlichen Lage vor Ort, ist es für das aufsichtführende Lehrpersonal nicht immer möglich die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten", so die Schulleiterin. „Erschwerend kommt hinzu, dass auch viele Schüler am Busbahnhof umsteigen müssen, um zu den Schulen auf dem Molzberg zu gelangen.“

„Eine lebenswerte und attraktive Region bedeutet auch einen starken Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) zu haben, das ist unser Ziel, denn dieser ermöglicht besonders Jugendlichen und älteren Menschen eine gute Mobilität vor Ort. Die durch die neue Linienbündelung aufgetretenen Probleme, wie die am Struthof müssen schnellstmöglich angegangen und die Situation verbessert werden. Dazu werden wir bei den zuständigen Stellen gezielt nachfragen und nach Lösungen suchen“, so die beiden Vorsitzenden der Kreisgrünen Anna Neuhof und Kevin Lenz.

Vereinzelt sorgen aber auch die neuen Fahrpläne für Unmut. „Die veränderten Busfahrpläne beispielsweise für Friesenhagen bringen Verärgerung mit sich. Die Schüler müssen zur Schule über Freudenberg fahren und sind deshalb deutlich länger unterwegs“, so die Schulleiterin. Als Reaktion darauf gab es bereits eine Unterschriftenaktion von Schülern und Bürgern an die Gemeinde Friesenhagen und die VG Kirchen. Leider zeigt sich, dass die Schülerzahlen aus Friesenhagen rückläufig sind. Um die Situation der Schüler zu verbessern, wollen die GRÜNEN auch diesen Punkt gegenüber der Westerwald Bus GmbH thematisieren.

Zum Abschluss des Besuches hatten die GRÜNEN noch Fragen zur technischen Ausstattung der Schule. Dabei zeigte sich, dass die Schule von der Kreisverwaltung technisch durchaus „in Ordnung“ ausgestattet, aber vor allem bei der Digitalisierung noch schlecht aufgestellt ist. So kann am Standort Betzdorf von einem barrierefreien Internetzugang, geschweige denn einer Breitbandversorgung nicht die Rede sein. Die Schulleiterin: „Dies beeinträchtigt nicht nur die Schüler bei der Bildung für die Digitale Welt, sondern auch die Kollegen und die Verwaltung bei ihrer alltäglichen Arbeit. Die Verwaltungsaufgaben ziehen sich unnötig in die Länge.“