Altenkirchen

Erwin Rüddel und CDU-Kreisabordnung informierten sich bei der Firma Werit – „Sozialverträgliche Wärmewende braucht mehr Technologie und Markteinführung von E-Fuels“

Foto: privat

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel informierte sich mit einer Abordnung des CDU-Kreisverbandes Altenkirchen beim Unternehmen Werit Kunststoffwerke in der Kreisstadt Altenkirchen.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Dabei ging es insbesondere um Punkte, die Werit als Unternehmen des Mineralölhandels besonders tangieren. Anwesend waren auch Kreisvorsitzender Michael Wäschenbach Mitglied des Landtages (MdL) und Erster Kreisbeigeordneter Tobias Gerhardus.

Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, Ekkehard und Jörg Schneider, nannten dazu explizit das Eckpunktepapier zum verbindlichen Klimagesetz. So ist es für die Gesellschafter des Familienunternehmens, das bereits seit Generationen die Versorgung mit flüssigen und festen Brennstoffen garantiert, unverständlich, dass „die Förderung hocheffizienter Öl-Brennwertanlagen“ zukünftig komplett eingestellt und der Einbau dieser Geräte ab 2026 nicht mehr als Einzelgerät, sondern nur als Hybridlösung akzeptiert werden soll.

„Gasheizungen, die teilweise eine geringere Effizienz aufweisen und deren CO2-Vorteil nur gering ist, sind von dieser Maßnahme in unseren Augen nicht zu rechtfertigen. Insbesondere in ländlichen Regionen sind Ölheizungen installiert. Hier sind in der Regel keine Gasleitungen verlegt und von daher bestehen kaum alternative Heizmöglichkeiten. Wärmepumpen oder holzbasierte Heizungen sind im Altbaubestand entweder ineffizient oder trotz Förderung deutlich teurer“, argumentierten die Brüder.

Die Benachteiligten der formulierten Regulierung seien demnach vor allem die Bewohner der ländlichen Regionen, die schon heute strukturelle und finanzielle Nachteile in Kauf nehmen müssten, beispielsweise um zur Arbeit zu pendeln. In diesen Regionen könnten moderne Öl-Brennwertgeräte gegenüber alten Ölheizungen im ersten Schritt bis zu 30 Prozent einsparen. Die auch nachträglich mögliche Einbindung von Solarthermie oder Photovoltaikanlagen würden diese Ersparnis auf bis zu 50 Prozent erhöhen und die CO2-Emissionen entsprechend reduzieren. Die sukzessiven Investitionen in die Heizung ermöglichten den Hauseigentümern, die Energiewende im eigenen Heizungskeller umzusetzen, statt von dieser abgehängt zu werden.

„Auch eine zu hohe CO2-Bepreisung führt schnell zu sozialer Ungerechtigkeit. Insbesondere aufgrund fehlender Alternativen geht die Lenkungswirkung verloren. Sozial schwächer gestellte Personenkreise, wie Rentenbezieher oder Erwerbslose, werden dadurch eindeutig benachteiligt. Dies kann den sozialen Frieden in Deutschland noch weiter gefährden“, äußerten die geschäftsführenden Werit-Gesellschafter und appellierten an die CDU-Politiker, sich für eine gleichberechtigte Förderung moderner Öl- und Gasheizungen einzusetzen.

„Plädieren Sie für Technologieoffenheit ohne Verbot einzelner Energieträger und damit gegen die Restriktionen zum Einbau neuer Ölheizungen ab 2026. Unterstützen Sie die Förderung CO2-neutraler, synthetischer Brenn- und Kraftstoffe, die sich in der vorhandenen Infrastruktur einsetzen lassen“, hieß es mit dem Hinweis, dass Pilotanlagen zur Produktion dieser sogenannten E-Fuels bereits bestehen und dass Werit an einem schnellen Markteintritt interessiert ist.

Zudem wurden die Politiker darum gebeten, sich für eine maßvolle CO2-Bepreisung einzusetzen, wenn diese grundsätzlich nicht vermeidbar sei. „Wir möchten die Tradition in einer zukunftsträchtigen Branche an unsere nachfolgende Generation weitergeben. Dadurch werden nicht nur gewachsene Kundenbeziehungen erhalten, sondern auch Arbeitsplätze in unserer Region gesichert, die zur Stabilisierung der ländlichen Region beitragen“, betonten Ekkehard und Jörg Schneider.

„Wir danken für die ausführlichen Informationen und werden diese in unsere Betrachtung und Behandlung zum verbindlichen Klimagesetz berücksichtigen. Es ist wichtig, dass wir uns den Anliegen heimischer Unternehmen widmen. Dies auch im Hinblick darauf, Arbeitsplätze in unserer Region zu erhalten und zu sichern. Natürlich müssen wir unsere Klimaziele verfolgen, dies aber mit Verstand und Augenmaß“, bekräftigte Erwin Rüddel.