Koblenz

Wikinger, Ritter, Edelleute und Co gaben sich ein Stelldichein

Schweißtreibende Vorführung eines "Tjostes" für die Gäste auf dem Mittelalter-Event auf dem Kühkopf.
Schweißtreibende Vorführung eines "Tjostes" für die Gäste auf dem Mittelalter-Event auf dem Kühkopf. Foto: Veranstalter

Gelungene Mittelalter-Veranstaltung am Forsthaus „Kühkopf“.

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Zum dritten Mal hatte sich das Team um Forsthauswirtin Petra Zahn entschlossen ein mittelalterliches Event am Forsthaus „Kühkopf“ zu veranstalten. Aus Terminhaltungsgründen kam in diesem Jahr nur der 12. August als offizieller Veranstaltungstag in Frage – dass hieß: Einen Tag nach der Großveranstaltung „Rhein in Flammen“, die aber auf Grund der anhaltenden Trockenheit zumindest hinsichtlich des Abschlussfeuerwerkes, auf der sogenannten Kippe stand.

So kam es dann, dass bereits am Freitag, 11. August, die Recken der „Legatio ex Colonia Agrippinensis“ – kurz L.E.C.A. – aus dem Raum Köln/Troisdorf und Winningen ihre Zelte am Kühkopf aufstellten und das Lager für die am Samstag und Sonntag nachrückenden Söldner, Edelfrauen Knappen und Mägde sowie Musikanten vorbereiteten.

Nachtlager der L.E.C.A. : Bei Speis und ODINS-Trank saß man noch bei Fackel- und Mondschein zusammen.
Nachtlager der L.E.C.A. : Bei Speis und ODINS-Trank saß man noch bei Fackel- und Mondschein zusammen.
Foto: Veranstalter

Tags darauf traf eine Horde Wikinger ein und baute ebenfalls ihre Zelte auf. In Anbetracht dessen, dass während der Lagertage über den Kühkopf der Burgfriede verhängt wurde, kam es zu keinen Streitereien oder kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen.

Am Sonntag begann dann um 11 Uhr für die Öffentlichkeit die Veranstaltung bei bestem sommerlichen Wetter. Das Lager war herausgeputzt und die Damen hatten sich in ihr feinstes Linnen gekleidet.

Das große und kleine Publikum konnte sich im Axt- oder (Plüsch-) Rattenwerfen üben. Petronius von Condas bot Allerley an Spielen, Büchern, und vieles mehr in seinem Mittelalterflohmarkt an, während Ritter Baldur von Unbescheiden interessierte Besucher durch das Lager führte und Erklärungen über das ritterliche Lagerleben sowie ausgestellte Rüstungen und Waffen gab.

Um die Mittagszeit kamen die zahlreich herbeiströmenden Besucher des Events noch in den Genuß eines dargebotenen Schaukampfes zwischen den Rittern Ansgard von Nubbelrath zu Cölln und Oliver aus der verbotenen Stadt (Düsseldorf). Obwohl in nur „verhältnismäßig leichter“ Rüstung gefochten wurde war an eine Wiederholung am Nachmittag – wie letztjährig – auf Grund der Sommerhitze nicht zu denken.

Während Magister Claus von Oberhausen seine wachsamen Augen über das Lager schweifen ließ, um Ungebetene zu ermahnen (Ein mit Seil oder Kette abgegrenztes Lager durfte/darf von Fremden nur dann betreten werden, wenn sie auf höfliche Anfrage dazu aufgefordert werden). Die anwesenden Dame Dajana versorgte die Recken mit ofenfrischem Kuchen, andere mit Früchten aus dem heimischen Garten der Heimstatt und ausreichend Trank (der überwiegend aus gekühltem Wasser bestand ).

Die der L.E.C.A. angehörenden Musikanten Olli, Tobi und Günther spielten mit ihren Sackpfeifen und Trommel mittelalterliche Weisen zur Unterhaltung im Lager und der Forsthausterrasse. Im Wikingerlager wurde handwerkliches Geschick und Können gezeigt, und ein Bogenschütze unterwies die teilweise Schlange stehenden Besucher in den Grundzügen der Kunst des Bogenschießens. Weiterhin erklärte ein Wanderschmied an der Esse sein Handwerk und eine weitere Gruppe zeigte Tänze aus der damaligen Zeit.

Der Abend zog bereits herauf, als das Lager abgebrochen und alles wieder auf den Fuhrwerken verlastet war, bevor die Horden wieder in Richtung ihrer Heimstätten zogen.

Die Recken der Thuranter Ritterschaft und ihr Gefolge werden – so der Plan – am 7. Oktober wieder zum nächsten Hoftag auf ihrer Stammburg über Alken zusammen treffen.