Koblenz

Von Siebenschläfern, dem Klimawandel und dem Wald als Wasserspeicher

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Ein Laufspiel stellt die Bedeutung des Waldes für den Wasserhaushalt dar. Foto: Landesforsten.RLP.de/Dietmar Ebi

60 Schulklassen erleben den Wald mit allen Sinnen bei den diesjährigen Wald-Jugendspielen.

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Wenn die Tage wieder länger werden, die Sonne an Kraft gewinnt und die Wälder so richtig schön grün leuchten, geht es für die dritten Klassen vieler Grundschulen raus in den Wald. Die Wald-Jugendspiele stehen an. An 27 Standorten über gesamt Rheinland-Pfalz verteilt können dieses Jahr die Grundschulklassen im und vom Wald lernen. In Koblenz nahmen kürzlich 60 dritte Klassen teil und erkundeten den Wald mit all seinen Facetten auf einem lehr- und ereignisreichen Parcours.

An insgesamt elf Stationen, aber auch unterwegs im Wald lösten die Klassen im Team spannende Rätsel, beantworteten Quizfragen oder zeigten, wie sie als Team auch sportliche und spielerische Herausforderungen meistern. So mussten im Wald versteckte Tiersilhouetten gefunden und den passenden Trittsiegeln zugeordnet werden. Auch die heimische Baumvielfalt wurde mit verschiedenen Spielen und Suchaufträgen erkundet. Beim Spiel „Wasserspeicher Wald“ haben die Schüler spielerisch erfahren, wie der Wald dabei hilft, Wasser zu speichern und dabei auch starke Regenfälle besser zurückhalten kann als versiegelte oder vegetationsfreie Flächen. Ein wichtiger Aspekt in Sachen Überflutungsschutz. Die Forstpaten oder Forstpatinnen, meistens Forstleute von Landesforsten begleiten die Schulklassen über den Parcours, stellen die Aufgaben und geben Tipps.

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Bildkarten stellen die Entwicklung vom Baumsamen bis hin zum fertigen Frühstücksbrettchen dar. Die Schülerinnen und Schüler bringen diese in die richtige Reihenfolge.
Foto: Landesforsten.RLP.de/Dietmar Ebi

„Der Tag im Wald soll den Kindern vor allem Spaß machen. Nur so stellen sie fest wie besonders und wichtig dieses Ökosystem für uns alle ist. Nach dem letzten heißen Sommer sind überall die Folgen der Trockenheit sichtbar. Wie der Wald unterm Klimawandel leidet lässt sich also direkt vor Ort zeigen. Dabei wollen wir jedoch nicht nur Bestürzung hervorrufen, sondern auch aufzeigen wie leistungsstark der Wald ist“, erklärt Forstamtsleiter Sebastian Schmitz.

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Tastend gilt es Naturgegenstände zu erkennen und zu benennen.
Foto: Landesforsten.RLP.de/Dietmar Ebi

„Die Schüler nehmen von diesem Vormittag viel mit. Zuhause wird freudestrahlend erzählt, dass sie alle Baumfrüchte in den Fühlkästen richtig erraten haben oder die Klasse gemeinsam der Familie Siebenschläfer geholfen hat über ‘Biotopbrücken’ zum rettenden Wald zu gelangen. Die Freude der Kinder ist das Schönste vom ganzen Tag, denn aufwändig ist die Vorbereitung und Durchführung schon“, so Försterin Anne Grobbel.

Die punktbesten Klassen und somit Tagessieger waren am 9. Mai die Klasse 3a der Grundschule Rhens und am 10. Mai die Klasse 3a der Grundschule Waldesch.

Rund 70 Mitarbeiter, sowie externe und ehrenamtliche Helfer sind an jedem Tag im Stadtwald Koblenz im Einsatz. Diese werden beispielsweise als Forstpaten eingesetzt, die mit den Klassen von Station zu Station gehen, oder als Stationsbetreuer. Auch beim Aufbau der Parcours oder der Auswertung werden allerlei helfende Hände benötigt. Jeden Tag aufs Neue sehen wir, wie der Klimawandel unsere Wälder verändert. Die Wald-Jugendspiele sind ein kleiner Versuch den nächsten Generationen etwas vom Wald mitzugeben, sie im Wald zu begeistern und zu einem positiven Handeln für den Wald aufzurufen.

Pressemitteilung: Landesforsten Rheinland-Pfalz