Pfaffendorf

Virtuosen begeisterten in der evangelischen Kirche Koblenz-Pfaffendorf

Das Foto zeigt (von links) Thomas Schwarz, Susanna Frank, Klaus Büschler und Vilhjalmur Sigridarson.
Das Foto zeigt (von links) Thomas Schwarz, Susanna Frank, Klaus Büschler und Vilhjalmur Sigridarson. Foto: Veranstalter

Die Konzertreihe „Koblenzer Komponisten“ wird am Sonntag, 2. Dezember, fortgesetzt.

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„Koblenzer Komponisten“ war ein anspruchsvolles und zugleich ansprechendes Konzert in der evangelischen Kirche Koblenz-Pfaffendorf mit Susanna Frank (Mezzosopran), Klaus Büschler (Oboe), Vilhjalmur Sigridarson (Violoncello, Bariton) und Thomas Schwarz (Klavier) gewidmet. Im ersten Programmteil erklangen Werke von Mendelssohn, so eine repräsentative Auswahl an Liedern ohne Worte für Klavier sowie in der Fassung mit Violoncello beziehungsweise Oboe sowie Lieder und Duette. Besonders eindrucksvoll bleiben das nachdenkliche „Nachtlied“ und der dynamisch vielschichtige Trauermarsch für Klavier.

Mit drei Rondos des in Koblenz geborenen, heute nahezu vergessenen Franz Hünten interpretierte Thomas Schwarz abwechslungsreiche Stimmungsbilder vom spanischen Tanz über eine ländliche Melodie bis hin zum furiosen Galopp, pianistisch ebenso anspruchsvoll wie wirkungsvoll in Szene gesetzt. Susanna Frank widmete sich Liedern von Engelbert Humperdinck, die sie mit warmem Timbre und vollendeter Phrasierung vortrug. Hervorzuheben sind insbesondere das „Geheimnis“ mit der den Bach nachahmenden Klavierbegleitung und das Rheinische Fröhlichkeit ausstrahlende „Rheinlied“.

Vilhjalmur Sigridarson brachte Max Bruchs Kol Nidrei zu Gehör und ließ die darin vertonten hebräischen Melodien mit dem opulenten Klang des Cellos, abwechselnd mit den Arpeggien in der Begleitung des Klaviers, eindrucksvoll erklingen und zu einem besonders nachhaltigen Klangerlebnis werden. Eine Bereicherung waren auch drei Lieder von Max Bruch, die Susanna Frank zum Programm beitrug, beginnend mit dem kindlich-schlichten „Frisch gesungen“ über das drängende, mit rezitativischen Phrasen unterteilte „Russisch“ bis hin zum mit nahezu orchestraler Begleitung durch das Klavier untermauerten, in voller Klangpracht erblühenden „Gott!“.

Schlusspunkt des Konzerts waren drei Sätze aus dem zweiten Oboen-Concertino des in Koblenz geborenen Peter Joseph von Lindpaintner, in dem Klaus Büschler einmal mehr alle Facetten seines Könnens zeigte, sowohl im klanglichen, lang phrasierten Adagio mit wunderbar rundem Ton als auch im packenden, mit Koloraturen verzierten Allegretto-Finale mit bestechender Höhe.

Nach dieser mit Ovationen bedachten vollendeten Interpretation bedankten sich alle Mitwirkenden mit einer gemeinsamen Zugabe von Felix Mendelssohn für den begeisterten Applaus. Die Konzertreihe wird fortgesetzt mit dem nunmehr 25. Adventskonzert am Sonntag, 2. Dezember.