Koblenz

Vertrauen ist das A und O – Im Rahmen der interkulturellen Wochen berichten Wohnpartner von ihren Erfahrungen

Gespannt verfolgten die Gäste die Erfahrungsberichte der Wohnpartner.
Gespannt verfolgten die Gäste die Erfahrungsberichte der Wohnpartner. Foto: Studierendenwerk Koblenz

„Wohnen mit Studenten – wie fühlt sich das an?“ Mit dieser Frage hatte das Projekt „Wohnen für Hilfe“ im Rahmen der Koblenzer interkulturellen Wochen ins Haus der Begegnung eingeladen.

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An Antworten mangelte es an diesem Nachmittag nicht. Sehr emotional berichteten die anwesenden sechs Wohnpartner von ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Berührend bereits der Einstieg mit einem filmisch begleiteten Besuch bei einer fast 90jährigen studierten Germanistin und ihrem studentischen Wohnpartner Ali aus dem Iran. „Eigentlich dachte ich, sie schicken mir ein Fräulein“ – spätestens bei dieser Aussage ging das Schmunzeln der Anwesenden in schallendes Gelächter über. Dass die Protagonistin auch live vor Ort war, verlieh dem Interview seinen besonderen Reiz. Noch heute, wo Ali bereits sein Studium abgeschlossen und eine Stelle in Meissen gefunden hat, telefonieren die beiden wöchentlich miteinander.

Vertrauen ist das Schlüsselwort, das immer wieder fällt. Hier macht es sich bezahlt, dass Anne Dommershausen viel Zeit in die Bewerbungsgespräche investiert. „Beide Seiten müssen ein echtes Interesse an dieser Form des gemeinsamen Wohnens haben“, betont die Koordinatorin des Projektes. „Hier geht Qualität vor Quantität!“

Dieses Vertrauen äußert sich auf verschiedensten Ebenen. Von der Dame, die bereits am dritten Tag des gemeinsamen Wohnens in Urlaub fährt, bis hin zur emotionalen Schilderung, wie der Student bei der Betreuung des schwerkranken Ehemanns unterstützt und nach dessen Tod hilfreich zur Seite steht.

Bei manchen ist es Liebe auf den ersten Blick, andere müssen sich erst aneinander gewöhnen schließlich treffen nicht nur verschiedene Generationen, sondern meist auch verschiedene Kulturen aufeinander. Manche stellen die Unterstützung des Studenten in den Vordergrund und vergessen darüber ihre eigenen Bedürfnisse, andere nutzen die Vorteile oder genießen das Miteinander in vollen Zügen. Wenn die Studierenden dann den Abschluss geschafft und einen Job gefunden haben, sind viele auch stolz. So unterschiedlich wie die Menschen sind auch die Wohnpartnerschaften. Eine Bindung entsteht aber überall, oft noch lange über die gemeinsame Wohnzeit hinaus. In einem sind sich alle einig: Das Zusammenleben ist eine Bereicherung, auf die niemand mehr verzichten möchte.

Mehr Informationen gibt es beim Studierendenwerk und der Hochschule Koblenz bei der Vermittlungsstelle „Wohnen für Hilfe“, Konrad-Zuse-Straße 1, 56075 Koblenz-Karthause unter Telefon 0261 952 89 81 oder per E-Mail an koblenz@wohnen-fuer-hilfe.de.