Karthause

Veränderungen fordern neue Wege – Projekt Pädagogische Schulentwicklung startet an der Realschule Plus auf der Karthause

Das Foto zeigt die Übergabe des Kooperationsvertrages (von links) Herr Müller (EfWI), Herr Dobbertin (Schulleiter der Realschule plus Auf der Karthause) und Frau Haunschild (Pädagogische Koordinatorin).
Das Foto zeigt die Übergabe des Kooperationsvertrages (von links) Herr Müller (EfWI), Herr Dobbertin (Schulleiter der Realschule plus Auf der Karthause) und Frau Haunschild (Pädagogische Koordinatorin). Foto: Realschule Plus Auf der Karthause

Wer heute Kinder und Jugendliche in der Schule motivieren will, darf sich nicht mehr auf altbewährte Unterrichtsmethoden verlassen.

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Zu schnelllebig die Digitalisierung, zu viele neue Kommunikationsformen in den neuen Medien, zu unterschiedlich, heterogen die Lerngruppen, Migration, Integration und manchmal auch ein bisschen zu wenig Interesse an den eigenen Perspektiven, die ein guter Schulabschluss bietet.

Neue Wege geht die RS Plus auf der Karthause, die soeben einen Vertrag für das Projekt „Pädagogische Schulentwicklung“ unterzeichnet hat. In den kommenden zwei Jahren wird sich das Kollegium mit Hilfe des EFWI (Erziehungswissenschaftliches Fort- und Weiterbildungsinstitut) an die vier großen Themen, die die Bildungslandschaft immer wieder beschäftigen und sich verändern, heranwagen und ein schuleigenes Konzept erarbeiten.

Während landläufig beim Thema Schule an Mathe, Englisch und Geschichte gedacht wird, geht es in dem Förderprogramm um das Erschließen von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im Arbeitsalltag Grundvoraussetzungen sind. In dem ersten der vier aufeinander aufbauenden Studientage ging es zunächst um Lern- und Arbeitstechniken und eine konsequente Methodenschulung. Hierzu hat gerade ein Studientag stattgefunden, bei dem in Expertenrunden ein gemeinsames Fundament an Arbeitstechniken, aufeinander aufbauend für alle Klassenstufen, verbindlich vereinbart wurde. „Ich hätte nicht gedacht, wie viele unterschiedliche Heftführungskriterien an einer Schule kursieren“, kommentiert eine Deutschlehrerin, „kein Wunder, dass es den Schülern schwer fällt, Hefte übersichtlich zu gestalten, wenn es bei jedem Fach anders aussehen soll.“

Dem Studientag, der großes Einvernehmen im Kollegium bewirkte, weil eine konsequent durchgeführte Schulentwicklung den Fachunterricht effektiver macht und die Lehrerkooperation verstärkt, folgen nach den Weihnachtsferien zwei Schülertrainingstage.

Das große Thema Differenzierung, jeden Schüler dort abzuholen, wo er steht und möglichst individuell zu fordern und zu fördern, wird der Schwerpunkt des zweiten Studientages sein. Differenzierung bedeutet für jeden Schüler auch, im Fachunterricht eigenverantwortlich arbeiten zu lernen. Innerhalb einer Lerngruppe werden Aufgaben verschiedener Schwierigkeitsgrade verteilt, die aber verlässlich gelöst werden müssen, um ein Gesamtergebnis zu erzielen, je nach Leistungsstand und Potential. „Bildlich gesprochen ist jeder ein Rädchen im Getriebe, und damit es läuft, muss jeder zuverlässig seinen Beitrag leisten“, verdeutlichte ein Teilnehmer der EWFI-Tagung, in der das Gesamtprojekt im Spätsommer vorgestellt worden war. Auch nach diesem zweiten Teil ist wieder ein Schülertraining vorgesehen.

„Die Bausteine drei – Kooperatives Lernen – und vier – Kommunikation und Präsentation – liegen zeitlich im nächsten Schuljahr“, skizziert Frau Dr. Haunschild, die pädagogische Koordinatorin der RS Plus, „Das Gute an dem Projekt ist ja, dass wir innerhalb von zwei Jahren Schritt für Schritt vorgehen können und dabei jederzeit Beratung vom EFWI bekommen.“

Wichtig ist allen Beteiligten, dass im Kollegium ein Konsens entsteht und sich alle an der Umsetzung beteiligen. „Neue Wege sind dann gut, wenn sie in die richtige Richtung führen“, bestätigt auch Schulleiter Bodo Dobbertin. Und die Richtung stimmt, wenn es gelingt, die Schüler mit einem soliden Grundwerkzeug auszustatten. Fach-, Methoden- und Teamkompetenz bilden die persönlichen Schlüsselqualifikationen, die später im Berufsleben, aber auch auf dem Lebensweg allgemein gefragt sind."

Bericht von: Susanne Beyer