Koblenz

SPD Politiker informieren sich an Hochschule Koblenz

Von Pressemitteilung der Hochschule Koblenz
Das Bild zeigt (von links) Dr. Oliver Kusch MdL, Susanne Müller MdL, Prof. Dr. Lothar Kirschbauer, Prof. Ulrike Kirchner, Prof. Dr. Karl Stoffel, Dr. Anna Köbberling MdL, Nico Steinbach MdL, Heiner Illing MdL, Andreas Rahm MdL und Dr. Marc-André Grebe.
Das Bild zeigt (von links) Dr. Oliver Kusch MdL, Susanne Müller MdL, Prof. Dr. Lothar Kirschbauer, Prof. Ulrike Kirchner, Prof. Dr. Karl Stoffel, Dr. Anna Köbberling MdL, Nico Steinbach MdL, Heiner Illing MdL, Andreas Rahm MdL und Dr. Marc-André Grebe. Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

Mitglieder des Arbeitskreises für Umwelt und Forsten der SPD-Landtagsfraktion informierten sich an der Hochschule Koblenz über das Kompetenznetzwerk Wissenschaft für den Wiederaufbau

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Vor drei Monaten hat die Geschäftsstelle des Kompetenznetzwerks Wissenschaft für den Wiederaufbau (WfdW), das den Wiederaufbau in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten wissenschaftlich begleitet, seine Arbeit an der Hochschule Koblenz aufgenommen. Nun haben Mitglieder des Arbeitskreises für Umwelt und Forsten der SPD-Landtagsfraktion die Hochschule Koblenz besucht, um sich über die Arbeit des Kompetenznetzwerks zu informieren.

Die Delegation der SPD-Landtagsfraktion, der Dr. Anna Köbberling MdL, Dr. Oliver Kusch MdL, Heiner Illing MdL, Nico Steinbach MdL, Andreas Rahm MdL, Susanne Müller MdL und Umweltreferent Lukas Schmitz angehörten, wurde bei ihrem Besuch am RheinMoselCampus Koblenz von Prof. Dr. Karl Stoffel, dem neuen Präsidenten der Hochschule Koblenz, herzlich empfangen. In dem sich anschließenden Gespräch präsentierten Prof. Ulrike Kirchner, Geschäftsführerin des WfdW, sowie der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Lothar Kirschbauer die Arbeitsfelder und bisherigen Aktivitäten der Geschäftsstelle des Kompetenznetzwerks, die durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz zunächst bis 2024 mit insgesamt 307.500 Euro gefördert wird.

Das Bild zeigt (von links) Prof. Dr. Lothar Kirschbauer, Prof. Ulrike Kirchner, Prof. Dr. Karl Stoffel, Dr. Anna Köbberling MdL, Dr. Oliver Kusch MdL, Heiner Illing MdL, Nico Steinbach MdL, Andreas Rahm MdL und Lukas Schmitz.
Das Bild zeigt (von links) Prof. Dr. Lothar Kirschbauer, Prof. Ulrike Kirchner, Prof. Dr. Karl Stoffel, Dr. Anna Köbberling MdL, Dr. Oliver Kusch MdL, Heiner Illing MdL, Nico Steinbach MdL, Andreas Rahm MdL und Lukas Schmitz.
Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

Das WfdW zielt darauf ab, Wissenschaftler im Land und darüber hinaus zusammen zu bringen, die gemeinsam relevante Forschungsthemen bearbeiten, um den Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten zielgerichtet zu begleiten. Zudem intensiviert es die Zusammenarbeit der Wissenschaft mit den betroffenen Kommunen und Landkreisen sowie mit den Behörden des Landes und anderen Forschungsprojekten. Die grundsätzlichen Handlungsfelder sind die Wasserwirtschaft, die Kommunal- und Regionalentwicklung, die technische Infrastruktur sowie die Katastrophen- und Krisenprävention. Die WfdW-Geschäftsführerin betonte, dass es dabei nicht nur um den Wiederaufbau des Ahrtals gehe, sondern um die Entwicklung der gesamten Ahrregion: „Durch die vielen Zuflüsse der Ahr ist es notwendig, alle Kommunen mit einzubeziehen und auf der Basis eines gemeinsamen Leitbildes Gesamtlösungen für die ganze Region zu finden, damit alle wieder funktions- und zukunftsfähig werden.“

Herzstück des Netzwerkes ist die Geschäftsstelle am RheinMoselCampus Koblenz. Hinzu kommt eine Präsenz am RheinAhrCampus Remagen, um direkt vor Ort in den betroffenen Gebieten zu sein. Zu den koordinierenden Aufgaben der Geschäftsstelle gehört unter anderem der Aufbau einer digitalen Kommunikationsplattform sowie einer virtuellen Landkarte, welche Fachkenntnisse an den wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes bestehen. „Auch der persönliche Austausch innerhalb der Wissenschaft sowie mit anderen Planungsbeteiligten und den Kommunalvertretern ist ein besonderes Anliegen des Netzwerks“, so Kirschbauer mit Verweis auf den Workshop „Neue Brücken für das Ahrtal“, der Anfang Mai am RheinAhrCampus mit besonders viel Resonanz und sehr guten ersten Ergebnissen stattgefunden hat.

Insbesondere das Thema der Ahrbrücken – immerhin zerstörte die Flutkatastrophen 70 Prozent der insgesamt 117 Ahrbrücken, wobei selbst viele der verbliebenen Brücken an den Fundamenten Schäden aufweisen – interessierte die Abgeordneten sehr. An diesem Thema wurde auch die besondere Herausforderung des Kompetenznetzwerks deutlich: Der Spagat zwischen der Unterstützung des möglichst schnellen Wiederaufbaus der dringend benötigten Infrastruktur einerseits und der Formulierung von Leitlinien der angestrebten Modellregion. Dazu gehören eben auch wissenschaftlich fundierte Überlegungen, wie sich etwa Brücken so gestalten lassen, dass sie bei einer möglichen weiteren Flut nicht mehr so schnell durch Treibgut verschlossen werden und so schließlich einen zusätzlichen Aufstau verursachen. Als eines der Ergebnisse des Brückenworkshops hat sich nun eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe zusammengefunden, die einen Gestaltungsleitfaden für den Wiederaufbau der Brücken entwickelt. Auch Fragen des Denkmalschutzes und des Landschaftsbezuges spielen dabei eine Rolle.

Beim Wiederaufbau an der Ahr, die sich teilweise ein neues Bett gesucht hat und durch Erosion stellenweise nun über zwei Meter tiefer liegt, sind weitere Leitfragen einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Gestaltung zu bedenken, beispielsweise die Frage nach der Gestaltung von Innenstädten in Abhängigkeit von innovativen Verkehrskonzepten. Oder die Frage, wie sich durch das Bebauen von Lücken in der Ortslage Freiraum in direkter Nähe des Flusses gewinnen lässt. Bei der Entwicklung von Konzepten für die Ahrregion setzt das Kompetenznetzwerk Wissenschaft für den Wiederaufbau auch auf die Ideen von Studierenden, die durch Betreuung von Prof. Peter Thomé Entwicklungskonzepte für zwölf Ortschaften der Verbandsgemeinde Altenahr erarbeiten. Diese werden nach der Sommerpause vor Ort vor- und ausgestellt.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass eine Fortführung des Projektes über das Jahr 2024 hinaus sinnvoll und anzustreben ist. „Durch das Kompetenznetzwerk fließt fachliche Expertise von außen in die Region, die den Wiederaufbau objektiv und neutral wissenschaftlich begleitet“, erklärte Nico Steinbach MdL, der sich als Vorsitzender des Arbeitskreises Umwelt und Forsten im Namen der Delegation für die Information bedankte und um weiteren kontinuierlichen Austausch bat.

Pressemitteilung der Hochschule Koblenz