Koblenz

Solidarisch gegen häusliche Gewalt

Foto: Polizeipräsidium Koblenz

Regionales Netzwerk arbeitet weiter am besseren Schutz für Betroffene und fordert einen stärkeren gesellschaftlichen Fokus für die Problematik.

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Gewalt gegen Frauen, Gewalt in der Familie ist die am häufigsten ausgeübte Form der Gewalt in Deutschland, Europa, Weltweit. Die „heile Welt“ der Familie, in der sich Frauen und ihre Kinder sicher und geborgen fühlen können, ist für viele leider eine bittere Illusion. In vielen von Gewalt betroffenen Ehen und Partnerschaften herrscht neben relativ ruhigen Phasen ein Klima von Angst und Schrecken, da sich nie abschätzen lässt, wann ein Streit in eine Gewaltsituation eskaliert. Jede vierte Frau ist irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal von häuslicher Gewalt betroffen. Diese Gewalt findet in allen sozialen Schichten statt.

Beim aktuellen Netzwerktreffen in Koblenz kamen über dreizehn Institutionen, darunter Vertreterinnen der Frauenunterstützungseinrichtungen, Jugendämter, der Staatsanwaltschaft, des Kinderschutzdienstes, der Täterarbeit und ehrenamtliche Hilfsorganisationen zusammen, um sich über Möglichkeiten auszutauschen, wie das bestehende Hilfesystem weiter verbessert werden kann.

Sarah Rahe, Referatsleiterin im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz weiß um die Wichtigkeit dieses Bündnisses vor Ort und unterstützt die politischen Forderungen der engagierten Frauen und Männer. „Deutschland hat die Istanbul-Konvention ratifiziert und hat sich damit verpflichtet alles dafür zu tun, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Frauen zu schützen und ihnen Hilfe und Unterstützung zu bieten“, und Sarah Rahe weiter „wir setzen uns dafür ein, dass unser rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) immer weiter entwickelt und gestärkt wird, denn nur so können wir einen noch besseren Schutz für die Frauen und ihre Kinder erreichen“.

Eingeladen zu diesen Treffen hatte der „Regionale Runde Tisch“ Koblenz, zu dem die Fachstellen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen gehören. Dazu zählt das Frauenhaus, der Beratungsladen für Frauen, die Interventionsstelle, die Opferschutzbeauftragte der Polizei, der Frauennotruf, SOLWODI und die Täterberatungsstelle Contra häusliche Gewalt. „Dieses Netzwerk gibt uns die Möglichkeit Informationen zu neuen Gesetzen oder Hilfsangeboten breiter zu streuen, denn die betroffenen Frauen müssen wissen wo sie Hilfe bekommen. Auch müssen wir größere gesellschaftliche Gruppen für das Thema “Gewalt gegen Frauen„ sensibilisieren, denn in allen sozialen Schichten sind Frauen teilweise über Jahre von Gewalt betroffen“, macht Alexandra Neisius vom Frauenhaus Koblenz deutlich.

Am 25.11.2019 ist wieder der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, zumindest dann wird dieses Thema kurz im Fokus stehen, aber das reicht nicht.

Betroffene Frauen erhalten vertraulich, kostenfrei und rund um die Uhr Informationen und Unterstützung beim Hilfetelefon unter der Telefonnummer 08000/116 016. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Koblenz unter der Telefonnummer 0261/103 20 14 oder per E-Mail an ppkoblenz.presse@polizei.rlp.de und ​www.polizei.rlp.de​/​pp.koblenz.

Bericht von Polizeipräsidium Koblenz.