Koblenz

Seniorenbeirat unterstützt das „Speyerer Modell“ für neuen bezahlbaren Wohnraum

Große Aufmerksamkeit der Teilnehmer beim Vortrag von Alfred Böhmer auf der gemeinsamen Veranstaltung des Arbeitskreises Demografie und Stadtentwicklung des Seniorenbeirats mit dem Verein Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz im ISSO-Institut zu neuen Ideen bei der kommunalen Wohnungsbaupolitik.
Große Aufmerksamkeit der Teilnehmer beim Vortrag von Alfred Böhmer auf der gemeinsamen Veranstaltung des Arbeitskreises Demografie und Stadtentwicklung des Seniorenbeirats mit dem Verein Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz im ISSO-Institut zu neuen Ideen bei der kommunalen Wohnungsbaupolitik. Foto: Brennig

Wohnen für alle in Koblenzer Stadtteilen. Vorstand und Beirat des Seniorenbeirats haben sich 2018 und 2019 mehrfach mit Fragen sozialverträglichen Wohnens beschäftigt.

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Der Beiratsvorsitende Prof. Dr. Heinz-Günther Borck hatte sich für die Unterstützung des Speyerer Modells ausgesprochen, das den Gedanken bezahlbaren und generationenübergreifenden Wohnens von einzelnen Bauwerken auf ganze Stadtquartiere ausdehnt.

Dieses Thema hat starken Bezug zur kommunalen Wohnungsbaupolitik. Der Seniorenbeirat der Stadt Koblenz und der Verein Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz haben sich deshalb zur Kommunalwahl am 26. Mai an Politik und Verwaltung mit Fragen unter anderem zur aktuellen sozialen Wohnungsbaupolitik gewandt und einen Vortrag im ISSO-Institut organisiert.

„Unser Erfolg im Wohnquartier GEWO-Wohnen in Speyer West mit etwa 1400 verschiedenartigen bezahlbaren Wohnungen und etwa 3500 Bewohnern aus vielen Bevölkerungsgruppen von jung bis alt war nur möglich durch glückliche und sehr gute Zusammenarbeit mit einzelnen fähigen kooperativen Menschen bei den unterschiedlichen lokalen, regionalen überregionalen Fachämtern und Dienstleistern bis zur Förderungsstelle des Landes und zur katholischen Kirche“. So eine wesentliche Feststellung von Alfred Böhmer, dem ehemaligen Geschäftsführer der GEWO-Wohnen GmbH in Speyer. Das städtische Unternehmen hat durch Nachverdichtung altersgerechten Wohnraum im gemischten Quartier geschaffen. Es konnten ältere Mieter in kleinere Wohnungen umziehen, mit Neubauten wurden größere Wohnungen für Familien mit Kindern erstellt. Unter dem Motto „Am liebsten daheim“ wurde gleichzeitig Versorgungssicherheit organisiert: Es gibt die „Quartiers-Mensa plus St. Hedwig“, den ambulanten Pflegedienst, eine Tagespflegeeinrichtung, einen offenen Mittagstisch mit Cafébetrieb sowie weitere Angebote. Eine Maßnahme ist auch die Verbesserung der Infrastruktur, beispielsweise neu gestaltete Straßen und Wege, Aufenthaltsmöglichkeiten, Grünflächen, mehr Sport- und Spielflächen. Als „Speyerer Modell“ ist das erfolgreiche Modell mittlerweile nicht nur in Fachkreisen bekannt. Die sehr informative Veranstaltung war der seit Jahren erfolgreichen Kooperation zwischen dem Arbeitskreises Demografie und Stadtentwicklung des Seniorenbeirats und dem Verein Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz bei Themen zur kommunalen Wohnungsbaupolitik zu verdanken. Für diesen gemeinsam organisierten Vortrag mit Diskussion im Dreikönigenhaus in der Koblenzer Altstadt konnte sie um einen starken Partner, dem ISSO-Institut, erweitert werden.

Zahlreiche Akteure der kommunalen Wohnungsbaupolitik fühlten sich angesprochen. Der Hausherr Martin Görlitz, Christine Holzing, Vorsitzende des Vereins Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz, und Edgar Kühlenthal, Sprecher des Arbeitskreises Demografie und Stadtentwicklung des Seniorenbeirats, konnten verschiedene Stadträte und Vertreter großer Wohnungsbaugesellschaften aus Koblenz begrüßen. Diskussionsergebnis: Alle Wohnungsbauunternehmen mit sozial geförderten Wohnungen im Bestand sollten gemeinsam mit der Stadt prüfen, inwieweit Voraussetzungen gegeben sind oder geschaffen werden können, um zusätzlichen Wohnraum in Koblenz nach dem Vorbild des innovativen „Speyerer Modells“ zu erreichen.