Koblenz

Qualifizierung und Einstieg ins Berufsleben in einem Schritt

Das Foto zeigt die erfolgreich qualifizierten Teilnehmer des Projektes mit ihren Unterstützern von Jobcenter, BWRW-Bildungswerk und REWE-Logistikzentrum.
Das Foto zeigt die erfolgreich qualifizierten Teilnehmer des Projektes mit ihren Unterstützern von Jobcenter, BWRW-Bildungswerk und REWE-Logistikzentrum. Foto: privat

Das Projekt von Jobcenter Stadt Koblenz, REWE Markt GmbH Logistik und Bildungsträger BWRW wurde erfolgreich abgeschlossen.

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Wer lange arbeitslos war, tut sich oft schwer, den Neueinstieg ins Berufsleben zu finden – besonders, wenn der deutsche Arbeitsmarkt mit seinen Anforderungen ihr oder ihm wegen Zuwanderung wenig vertraut ist. Vorbereitung und Qualifizierung sind für diese Menschen Schlüsselbegriffe. Im Jobcenter Stadt Koblenz hat sich in den letzten beiden Jahren ein Projekt etabliert, bei dem der Einstieg ins Berufsleben und die Fortbildung zur qualifizierten Fachkraft Hand in Hand gehen. Kooperationspartner sind das REWE Logistikzentrum und das gemeinnützige Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft (BWRW) in Koblenz. Gerade wurde das zweite und letzte Modul erfolgreich abgeschlossen.

Die Grundidee ist einfach: Statt die Teilnehmer erst zu qualifizieren und dann in die betrieblichen Abläufe einzubinden, bekommen sie sofort einen befristeten Arbeitsvertrag und werden Teil des REWE-Logistik-Teams. Den Vorteil erklärt Claus Schlemmer vom Arbeitgeberservice des Jobcenters so: „Die Beteiligten haben vom ersten Tag an das Gefühl, nicht mehr arbeitslos zu sein. Sie sind Teil einer Gemeinschaft, lernen ihren Arbeitgeber und die Kollegen kennen – auch wenn sie nur an zwei Tagen pro Woche im Betrieb sind, und drei Tage in ihre Qualifizierung investieren.“

Davon profitiert auch der Arbeitgeber, denn er lernt die Kandidaten frühzeitig kennen. Schließlich geht es um viel: „Wer den Anforderungen in unserem Beruf gerecht wird, der bekommt einen festen Job“, versichert REWE-Betriebsleiter Stefan Opitz. Gemessen wird der Erfolg der Teilqualifizierung an der Bewältigung zweier Lernmodule, die auch in der regulären Ausbildung – sie besteht aus insgesamt fünf Modulen – absolviert werden müssen. Einen darüber hinaus gehenden Bonus gibt es für die Kandidaten nicht, betont Opitz. „Es gelten die gleichen Voraussetzungen wie für jeden anderen Bewerber.“

Fachlich und persönlich unterstützt wurden die insgesamt elf Teilnehmer des nun ausgelaufenen Projektes vom BWRW-Team, das auch dabei half, die corona-bedingten Lücken im zeitlichen Ablauf sinnvoll zu überbrücken. Denn die Pandemiefolgen stellten zumindest zeitweise auch dieses Projekt infrage. Letztlich macht man das Beste daraus – mit persönlichem Coaching und dem Erwerb des Staplerscheins durch die Teilnehmer.

Die intensive Betreuung ist mit der Abschlussprüfung nicht abgeschlossen. „Einen Job zu finden ist eine Sache, ihn zu behalten eine andere. Gerade die erste Zeit der Beschäftigung birgt viele Risiken. Deshalb wollen wir sowohl unsere Teilnehmer als auch den Arbeitgeber noch eine Weile auf dem Weg hin zu einem nachhaltigen und vertrauensvollen Arbeitsverhältnis begleiten“, erklärt BWRW-Regionalleiter Marian Künzel.

Die Abschlussprüfung haben übrigens alle zehn Teilnehmer geschafft, die bis zum Schluss durchgehalten haben. Vier von ihnen haben diese Hürde so gut gemeistert, dass sie in Vollzeit und unbefristet von REWE übernommen werden. Aber auch für die anderen sieht Claus Schlemmer gute Chancen, sich dank dieses Einstiegs bald dauerhaft ins Berufsleben zu integrieren. Gespräche mit Arbeitgeber führt er bereits. „In jedem Fall ist dieses Projekt ein wichtiger Baustein auf dem oft schwierigen Weg aus der Arbeitslosigkeit.“