Weißenthurm

Orgelförderverein besuchte drei Klais-Orgeln im Dreiländereck rund um Aachen

Professor Hoppe in seinem Element: Am Generalspieltisch zeigt er den Teilnehmern die Möglichkeiten einer großen Dom-Orgel.
Professor Hoppe in seinem Element: Am Generalspieltisch zeigt er den Teilnehmern die Möglichkeiten einer großen Dom-Orgel. Foto: W. S.

Zum fünften Mal war der Orgelförderverein auf großer Orgel-Entdeckungsreise. Diesmal ging es mit 34 Teilnehmern ins Dreiländereck rund um Aachen, wo drei außergewöhnliche Orgeln des Bonner Orgelbauers Klais vorgestellt wurden.

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Begleitet wurde die Gruppe von Dr. Wolfgang Theobald, dem Leiter der Restaurierungsabteilung der Firma Klais. Mit dem Bus ging es über die Autobahn bis nach Eschweiler-Bergrath. An der dortigen St.-Antonius-Kirche war der erste Halt. In dieser neuromanischen Kirche befindet sich eine Klais Orgel von 1914, die vor kurzem erst restauriert wurde und jetzt wieder in ihrer alten Klangpracht zu hören ist. Die Organistin zeigte begeistert die Möglichkeiten dieser romantischen Orgel, die vom zartesten Piano bis zum erhebenden Tutti reichen.

Professor Hoppe in seinem Element: Am Generalspieltisch zeigt er den Teilnehmern die Möglichkeiten einer großen Dom-Orgel.

W. S.

Die 34 Teilnehmer der diesjährigen Orgelfahrt wurden vor dem Aachener Dom von Bischof Dieser persönlich begrüßt.

W. S.

Klais-Orgel in Eschweiler-Hastenrath, deren Restaurierung noch gar nicht so lange zurückliegt.

U. W.

Klais-Orgel in Eschweiler-Bergrath, bei der die Restaurierung erst vor kurzem abgeschlossen wurde.

U. W.

Noch unter dem Eindruck dieser Klänge, ging es auch schon weiter zur Kirche St. Wendelinus nach Eschweiler-Hastenrath. Auch hier gibt es eine Klais-Orgel zu besichtigen, die sogar noch etwas älter (Baujahr 1901) ist. Vor wenigen Jahren wurde diese Perle der Romantik generalsaniert. Obwohl die Hastenrather Orgel etwas kleiner ist als die in Bergrath, gibt es auch hier außergewöhnlich schöne Register, die durch ihre unterschiedlichen Klangfarben ungeahnte Möglichkeiten bieten.

Bei diesen beiden Besuchen konnten die Teilnehmer mit eigenen Ohren hören sowie erleben, dass sich eine Orgelrestaurierung wirklich lohnt. Durch Umbauten im Laufe der Zeit, wurden diese, wie ebenfalls die Weißenthurmer Klais-Orgel, kaputtsaniert. Erst eine Restaurierung im Sinne des Erbauers konnten die Potentiale dieser historischen Musikinstrumente wieder zu Tage fördern.

Nach dem Mittagessen in einem nahegelegenen Brau- und Schnitzelhaus ging es weiter nach Aachen, wo zunächst eine Führung durch die Domschatzkammer anstand. Im Anschluss an die Führung nahmen der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser zusammen mit dem Domorganisten Prof. Michael Hoppe die Weißenthurmer Gruppe in Empfang und begrüßte sie aufs herzlichste. Der Bischof ist kein Unbekannter, stammt er doch aus Heimbach-Weis und hat auch bereits eine Orgelpatenschaft für die Weißenthurmer Orgel übernommen. Bischof Dieser musste sich leider schon schnell zu weiteren Terminen verabschieden. Der Domorganist führte darauf die Teilnehmer im Dom zur Ebene mit den Orgeln. Dort oben, wo sich der berühmte Karls-Thron befindet, ist auch die Orgel untergebracht. Eigentlich muss man von drei Orgeln sprechen, die zentral gespielt werden können. Akustisch sind die Verhältnisse im Aachener Dom sehr schwierig, weshalb man gleich an mehreren Stellen eine Orgel installiert hat. Erst vor wenigen Jahren wurden hier durch die Firma Klais nochmals größere Umbauten vorgenommen. Prof. Hoppe hatte zur Vorstellung der Orgeln einige Stücke ausgewählt, die die Möglichkeiten dieser gewaltigen Domorgel zeigen sollten.

Orgeln können durch ihre Klangvielfalt, ihre Technik aber auch durch ihre äußere Gestaltung faszinieren. Das wurde den Teilnehmern auch bei diesem Ausflug wieder klar und sie waren Dr. Theobald sowie Prof. Hoppe sehr dankbar für die Zeit, die diese aufgebracht haben, um so eine eindrucksvolle Exkursion in die Klangwelt der Orgeln im Dreiländereck zu ermöglichen.

Der 2013 gegründete Orgelförderverein hat das Ziel, die nicht mehr funktionstüchtige Orgel in der Pfarrkirche Weißenthurm zu restaurieren. Eine Restaurierung ist durch die Wiederverwendung des vorhandenen Materials wesentlich kostengünstiger als ein Neubau. Für dieses große Ziel konnte durch den Verein aktuell bereits fast 120.000 Euro gesammelt werden.

Da das nicht reicht, werden natürlich noch weitere Spenden benötigt. Dies geht nur gemeinsam, so versucht der Verein mit vielen Aktionen, wie beispielsweise Konzerten, dem Oktoberfest oder den Orgelfahrten an weitere Mittel zu gelangen. Alle Einnahmen und Spenden kommen in vollem Umfang der Restaurierung der historischen Klais-Orgel in der katholischen Pfarrkirche Weißenthurm zu Gute.