Koblenz

Maler-Innungen verpassen Berufsbild den richtigen Anstrich

Die Jahreshauptversammlung der Innung Farbe Gestaltung Bautenschutz Mittelrhein-Mosel-Eifel fand in Ochtendung statt.
Die Jahreshauptversammlung der Innung Farbe Gestaltung Bautenschutz Mittelrhein-Mosel-Eifel fand in Ochtendung statt. Foto: privat

Die Innungen tun doch nichts? Von wegen. „Leider wissen viele Malermeister gar nicht, was Innungen leisten und das ist jammerschade. Das muss sich ändern.“

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Ulrich Bomm, Obermeister der Innung Farbe Gestaltung Bautenschutz Mittelrhein-Mosel-Eifel, möchte nach außen tragen, wie die Arbeit der Gemeinschaft das Berufsbild aktiv und von Grund auf mitgestaltet. Deutlich wurde dies auf der jetzigen Jahreshauptversammlung der Malerinnung in der Eventlocation Waldorfer Höhe in Ochtendung.

Bestes Beispiel: Die Normenwerke als grundlegender Rahmen handwerklichen Tuns werden in Deutschland, anders als in den Nachbarländern, von den Innungen und der Industrie erstellt. Sie enthalten die technischen Grundlagen fürs Malerhandwerk, sind somit die „Bibel“ des Handwerks. Dargelegt werden sie in regelmäßig erscheinenden Richtlinien. Bei den Malern heißen sie BFS Merkblätter. „Mit anderen Worten: Wir erstellen unsere eigenen gesetzlichen Grundlagen, was gibt es Besseres?“, so Ulrich Bomm. Kenntnisse direkt aus der Praxiserfahrung: „Wir wissen doch besser als jeder andere, was funktioniert und was nicht“. Dies sei eindeutig sinnvoller als alles am grünen Tisch Ersonnene.

Foto: privat

„Meine persönliche Meinung: Die Betriebe, die keiner Innung angeschlossen sind, arbeiten auf Grundlagen, die die Innung schafft, um rechtssicher arbeiten zu können.“ Fair sei das nicht, gab Ulrich Bomm zu bedenken. „Diese Betriebe sollten durchaus ein schlechtes Gewissen haben, da sie auf Grundlage dessen arbeiten was die Malerinnung, als Basis für den Landesinnungsverband und den Hauptverband in Berlin, im Ehrenamt erarbeitet.“ Und er führte noch viele weitere stichhaltige Argumente ins Feld. Denn die Innungen haben noch zahlreiche Aufgaben mehr. So obliegt ihnen die Erstellung der Ausbildungsordnung und die Durchführung von Gesellenprüfungen. Auch das Aushandeln von beispielsweise Mantel- und Lohntarifverträgen steht ganz oben auf der Agenda.

Rechtliche und technische Beratung, Einkaufsvorteile, Hilfe bei Geschäftsübergabe und -aufgabe sind, neben vielen anderen, zusätzliche Serviceleistungen, die die Innungen, Kreishandwerkerschaften und der Landesverband zusätzlich erbringen, um den Mitgliedern zu helfen und sie in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.

So gab es auch auf der Jahreshauptversammlung wieder hilfreiche Vorträge und eine Ausstellung der Farbenhersteller, die einmal mehr zeigten, wie informativ sie sein können. Das neue Bauvertragsrecht war ein Thema, dem sich Rechtsanwalt Wolfgang Reinders wie immer sehr unterhaltsam widmete. Um Farbtonstabilität drehte sich alles beim Vortrag der Firma KEIM. Hier stellte Peter Matzke dar, was in Sachen Langlebigkeit von Fassadenfarben alles machbar ist. Über Ziele und Strategien des Fachverbandes informierten Landesinnungsmeister Jörg Baumann und Geschäftsführerin Safije Agemar. Schließlich galt es die Finanzen zu besprechen, dargelegt von Helmut Weiler, Hauptgeschäftsführer der KHS Mittelrhein. Die Prüfung der Jahresrechnung 2018 der Innung ergab keine Beanstandungen, es wurde einstimmig die Entlastung erteilt. Auch der Haushaltsplan 2019 konnte einstimmig verabschiedet werden.

Danach gab es, wie im vergangenen Jahr, ein gelungenes Grillfest bis in die späten Abendstunden hinein, das alle begeisterte.