Rhens

Kaiser Ruprecht Bruderschaft lud ein zum Dämmerschoppen

Die Ruinen des 1559 aufgehobenen Klosters Disibodenberg am Zusammenfluss von Glan und Nahe in der Zeit um 1724. Hier begann Hildegard von Bingen ihre geistliche Laufbahn.
Die Ruinen des 1559 aufgehobenen Klosters Disibodenberg am Zusammenfluss von Glan und Nahe in der Zeit um 1724. Hier begann Hildegard von Bingen ihre geistliche Laufbahn. Foto: Alexander Thon M.A.

Nach langer Pause konnte die Kaiser Ruprecht Bruderschaft zum ersten Dämmerschoppen des Jahres 2021 ins Koblenzer Weindorf einladen.

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In Anwesenheit erfreulich zahlreicher Gäste aus Rhens, Lahnstein, Waldesch und Umgebung referierte Maggy Ziegler (Bad Hönningen) – kürzlich erst zur neuen Schreiberin der Bruderschaft gewählt – über eine der faszinierendsten Frauengestalt des Mittelalters, die noch heute für die unterschiedlichsten Weisheiten, aber auch für Pseudoerkenntnisse herhalten muss: Hildegard von Bingen. Die Nonne, Äbtissin, Autorin, Heilerin und Visionärin Hildegard hat in ihrem – für das Mittelalter erstaunlich langen – Leben von 81 Jahren mehrere Bücher geschrieben und einen Schatz von Briefen hinterlassen, der Bilder von unglaublicher Vielfalt vor dem Auge der Leserschaft entstehen lässt. Bewusst verzichtete die Referentin deswegen darauf, einen vollständigen biografischen Abriss anzubieten, sondern beleuchtete mit zwölf Fragestellungen einzelne Aspekte im Leben und in der Wirkung Hildegards. So erfuhren die Zuhörer Einzelheiten über Hildegards Anfänge im Kloster Disibodenberg, ihre Tätigkeit als Äbtissin im Kloster Rupertsberg gegenüber Bingen, aber auch über ihre mahnenden Briefe an Kaiser Friedrich Barbarossa und über ein tröstendes Schreiben an Erzbischof Eberhard von Salzburg. Doch auch kritische Betrachtungen der Quellenlage hinsichtlich ihrer Kräuter-, Edelstein- und Gesundheitslehren, die mit Hildegards Namen oft eine besondere Aufwertung erfahren sollen, standen im Mittelpunkt, und nicht zuletzt die Tatsache, dass mit der Heiligsprechung und der Erhebung zur Kirchenlehrerin 2012 endlich auch ihr theologisches Werk die berechtigte Würdigung erfahren hat. Zahlreiche Fragen und eine lebhafte Diskussion im Anschluss an den begeisternden Vortrag machten deutlich, dass der Auftakt zu den neuen Dämmerschoppen der Kaiser Ruprecht Bruderschaft vollständig gelungen war.

Als nächste Veranstaltung findet am 3. Oktober der traditionelle Festakt anlässlich des Tages der Deutschen Einheit statt, zu dem die Bruderschaft herzlich und öffentlich einlädt. Als Festvortrag erwartet die Zuhörerschaft ein besonderes Thema: Der renommierte Historiker Dr. Achim Kloppert (Dinslaken) referiert über „Die deutschen Farben: Schwarz – Rot – Gold“. Der Eintritt ist kostenfrei. Weitere Informationen finden sich auf der vorläufigen Internetseite der Bruderschaft www.kaiser-ruprecht-bruderschaft.de oder sind beim Kanzler der Bruderschaft, Telefon 02621/696 86 95, E-Mail: ALThon@web.de, zu erhalten.