Koblenz

Jugendliche schufteten drei Wochen lang für die eigene Zukunft

In den Sommerferien nahmen 28 Jugendliche aus Koblenz und Umgebung am Camp der Sommerakademie im hessischen Büdingen teil – im Bild mit Betreuern und Besuchern. Nun wurden sie dafür mit Zertifikaten ausgezeichnet.
In den Sommerferien nahmen 28 Jugendliche aus Koblenz und Umgebung am Camp der Sommerakademie im hessischen Büdingen teil – im Bild mit Betreuern und Besuchern. Nun wurden sie dafür mit Zertifikaten ausgezeichnet. Foto: privat

Lernen kann Spaß machen, Berufsorientierung auch. Und gemeinsam klappt alles doppelt gut.

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Das waren wichtige Erfahrungen, die 28 Mädchen und Jungen aus dem Sommercamp des Bildungsträgers Phase BE (Bildung heißt Entwicklung) mit nach Hause nahmen. Für den Einsatz, den die Jugendlichen in dem von Arbeitsagentur und Globus Stiftung finanzierten Sommerakademie-Projekt drei Wochen lang auf beeindruckende Weise demonstrierten, gab es nun viel Lob und Zertifikate.

Sie haben auf die Hälfte ihrer Sommerferien verzichtet, um in einer Jugendherberge mitten im Wald im hessischen Büdingen vom frühen Morgen bis zum späten Abend hart an ihrer Zukunft zu arbeiten. Zwischen Frühstück um acht und Nachtruhe um elf lagen 15 Stunden, in denen 28 Schüler aus verschiedenen Schulen in und um Koblenz Mathe und Deutsch paukten, sich mit den eigenen Stärken beschäftigten und die dazu passenden Berufe kennenlernten, Bewerbungsunterlagen erstellten und Vorstellungsgespräche probten, ein Musical einstudierten und die dafür benötigte Kulisse bauten, Sport trieben und sich im Camp-Parlament mit der Organisation des Zusammenlebens auf Zeit beschäftigten.

„Dabei waren sie alle so engagiert bei der Sache, dass den meisten gar nicht aufgefallen ist, dass in diesem Tagesablauf neben den Mahlzeiten gerade mal eine Stunde Freizeit vorgesehen war“, erklärte Phase BE-Geschäftsführerin Antke Kreft den beeindruckten Eltern, Lehrern, Sponsoren, Kammer- und Arbeitgebervertretern, die zur feierlichen Zertifikatsverleihung in die Agentur für Arbeit Koblenz gekommen waren. Wie eng die jungen Leute, die sich in den meisten Fällen zuvor nicht kannten, im Camp zusammengewachsen sind, wurde in Foto- und Videopräsentationen deutlich, die für viele Lacher, aber auch manch wehmütige Erinnerung sorgten. Klar wurde dabei auch, wie wichtig die so genannten „Teamer“ für den Erfolg des Projektes waren, denn sie betreuten die Jugendlichen nicht nur während der Unterrichtseinheiten, sondern waren auch Ansprechpartner für die persönlichen Nöte der „Großfamilie auf Zeit“.

So unterschiedlich die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch waren, eine Gemeinsamkeit gibt es: Alle werden im nächsten Sommer die Schule beenden und dann die Entscheidung treffen müssen, welchen Beruf sie anstreben wollen. Das Camp hat dafür eine wichtige Basis gelegt, machte Kreft klar. Die Sommerakademie geht aber viel weiter: Noch bis zum Ende des Schuljahres gibt es eine wöchentliche Nachbetreuung, in der die Betreuer auch auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schützlinge eingehen können. Ganz nebenbei bietet sich dabei natürlich die Gelegenheit, Freundschaften, die im Sommercamp geschlossen wurden, zu vertiefen.

„Wir sind unfassbar stolz auf das, was ihr geleistet habt“, bekräftigte Antke Kreft noch einmal, als die Mädchen und Jungen schließlich ihre Auszeichnungen in Händen hielten. Damit sprach die Phase BE-Geschäftsführerin nicht nur den Sponsoren aus der Seele. Die hatten übrigens eine überaus erfreuliche Nachricht im Gepäck. Sowohl Agenturleiter Frank Schmidt als auch Peter Hamm, Botschafter der Globus Stiftung, stellten in Aussicht, auch im nächsten Jahr eine Sommerakademie mitfinanzieren zu wollen. Zwar gebe es dafür noch einige organisatorische Hürden zu nehmen und es brauche noch mindestens einen weiteren Geldgeber, aber beide waren zuversichtlich, dass das Erfolgsprojekt im nächsten Sommer in die zweite Runde gehen kann.