Horchheim

Jahreskonzert bezaubert das Publikum

Unter der Gesamtleitung von Wassily Kotykow gab der Maennerchor ein Konzert in der Horchheimer Pfarrkirche.
Unter der Gesamtleitung von Wassily Kotykow gab der Maennerchor ein Konzert in der Horchheimer Pfarrkirche. Foto: Lothar Stein, Koblenz

Zahlreiche Besucher beim Chor-, Solisten- und Instrumentalkonzert des Männerchores Koblenz-Horchheim in der Pfarrkirche St. Maximin.

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Der Männerchor Koblenz-Horchheim hat nach Corona-bedingter, zweijähriger Zwangspause in diesem Jahr sein traditionelles Jahreskonzert in der Horchheimer Pfarrkirche St. Maximin wieder mit Erfolg geben können. Und entgegen bangen Befürchtungen hatten zahlreiche Besucher ihren Weg in die während der Energiekrise ungeheizte Kirche gefunden und hier fast zwei Stunden aufmerksam gelauscht. Zwischen die in vier Themengruppen gegliederten Liedvorträge des Chores, hatten die Programmgestalter instrumentale Darbietungen des bonnFUOCOtrios und des aus Chor- und Projektsängern gebildeten Gesangsquartetts eingeschoben, wodurch Abwechslung geboten war. Feinfühlig und verhalten begann der Chor die geistliche Literatur mit „Herr, deine Güte“ von August Eduard Grell und dem „Popule meus“. Beiden verhaltenen Vorträgen folgte das straff konzipierte „Periti autem“ von Felix Mendelssohn Bartholdy als willkommene Auffrischung.

Das bonnFUOCOtrio mit Maria Streltsova, Anna Bülles und Natalia Kazakova bezauberte das Publikum.
Das bonnFUOCOtrio mit Maria Streltsova, Anna Bülles und Natalia Kazakova bezauberte das Publikum.
Foto: Lothar Stein, Koblenz

Auch unter den Opernchören boten der filigrane „Geisterchor“ von Franz Schubert und Richard Wagners volltoniger „Pilgerchor“ aus dem Tannhäuser willkommene Gegensätze. Unter den Volksliedern folgten auf den „Sonnenuntergang“ aus norwegischer Dichtung und Vertonung Friedrich Silchers „Frisch gesungen“ und zuletzt Orlando di Lasso's eigenwilliges und amüsantes „Echo“, in dem die Sänger des Quartetts das Echo sangen. Am Schluss stand die Moderne mit dem „Sound of Silence“ von Simon and Garfunkel. Nachhaltige Unterstützung über das „Echo“ hinaus boten die Sänger des Quartetts (Martin Jung, Thomas Krekeler und Andreas Höhler sowie die Projektsänger Klaus Mertens – im Echo – und Hajo Ruof) mit ihren unabhängigen Beiträgen aus dem irischen Schaffenskreis mit „Down by the sally gardens“ von Ben Bram und dem amerikanischen Rock mit „And so it goes“ von Billy Joel.

Die Glanzlichter des Abends aber setzten die Instrumentalsolistinnen Anna Bülles (Flöte), Natalia Kazakova (Violoncello) und Maria Streltsova (Klavier), die gemeinsam das Bonner bonnFUOCOtrio bilden. Die ungewöhnliche Instrumentierung mit je einem Tasten-, einem Streich- und einem Blasinstrument in virtuoser Beherrschung der Instrumente und deren Tonwiedergabe sowie in exzellentem Zusammenspiel erlaubte ihnen, einen breiten Bogen über versteckte Kostbarkeiten unkonventionell zu spannen. Er reichte von Beethovens Trio „Gassenhauer“ über Astor Piazollas „Winter in Buenos Aires“ bis zu den ukrainischen Komponisten des 20. Jahrhunderts Myroslav Skoryk mit „Melodie“ und Nestor Nyzankivsky's „Kolomyjka“. Aus ihren bezaubernden Klängen wurden sie nicht ohne Zugabe entlassen. Auch begleitete Maria Streltsova den Chor wieder auf dem Klavier.

Die musikalische Leitung des in jeder Weise gelungenen Abends lag in den bewährten Händen von Wassily Kotykov, der den Chor auch über die pandemisch bedingten Krisenzeiten der vergangenen Jahre hinweg als treuer Begleiter in seiner Sangesfreude ermuntert und kompetent geführt hat.

Pressemitteilung: Männerchor 1883/1912 Koblenz-Horchheim