Koblenz

„Hospiz macht Schule“ und Kinder-Lebens-Lauf inspirierten zu sportlicher Spendenaktion

Jakob Zentner (Zweiter von rechts) und seine Mutter Tanja Bock (rechts) bei der Spendenübergabe in der Geschäftsstelle des Hospizvereins in Koblenz. Eva-Maria Schmidt, Projektleiterin Hospiz macht Schule (links) und Dirk Griesel (Zweiter von links) vom ambulante Kinder- und Jugendhospiz freuten sich über das Engagement des elfjährigen Schülers.
Jakob Zentner (Zweiter von rechts) und seine Mutter Tanja Bock (rechts) bei der Spendenübergabe in der Geschäftsstelle des Hospizvereins in Koblenz. Eva-Maria Schmidt, Projektleiterin Hospiz macht Schule (links) und Dirk Griesel (Zweiter von links) vom ambulante Kinder- und Jugendhospiz freuten sich über das Engagement des elfjährigen Schülers. Foto: Koblenzer Hospizverein

Der elfjährige Jakob Zentner aus Koblenz läuft und spendet, damit er lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen helfen kann.

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Im November 2018 nahm Jakob Zentner am Projekt „Hospiz macht Schule“ in der Grundschule Schenkendorf Koblenz teil. Diese Veranstaltungsreihe ermöglicht Grundschulen in der dritten oder vierten Klasse eine Woche am Projektunterricht zu den Themen Sterben, Tod und Trauer teilzunehmen. Im Koblenzer Hospizverein koordiniert Eva-Maria Schmidt als ehrenamtliche Mitarbeiterin das Thema seit über zehn Jahren mit viel Herzblut. Bisher wurden in der Region Koblenz 37 Projekte mit 745 Schülern durchgeführt.

Anfang August begrüßte sie Jakob zusammen mit seiner Mutter Tanja Bock in der Geschäftsstelle des Vereins. Der inzwischen elfjährige Gymnasiast und Frau Bock waren von der damaligen Projektwoche tief beeindruckt, denn das schwere Thema wurde fröhlich und positiv in fünf Kleingruppen den 20 Kindern aus der Klasse vermittelt. Höhepunkt war die abschließende Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse auf einer Bühne vor den Lehrern, Eltern und Großeltern. Sein so erworbenes Wissen und der bekannte Kinder-Lebens-Lauf vom Bundesverband Kinderhospiz inspirierten Jakob zu einer besonderen Spendenaktion: Einmal in der Woche läuft er fünf Kilometer um auf das Thema schwerstkranker Kinder und Jugendlicher aufmerksam zu machen. Und um Spender für die Hospizarbeit zu gewinnen. Seine Mutter nutzt ihre WhatsApp Kontakte für den Spendenaufruf, sein Patenonkel begleitet die Läufe und so erlief Jakob bisher 400 Euro. Den Betrag übergab er mit seiner Mutter dem ambulanten Kinder- und Jugendhospiz, für Kinder „denen es nicht so gut geht“ wie ihm.

Zurzeit werden 40 Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen betreut. Dirk Griesel, Diplom-Sozialpädagoge und einer von fünf Mitarbeitenden im ambulanten Kinder- und Jugendhospiz, informierte Mutter und Sohn bei der Spendenübergabe ausführlich, wofür das Geld bei betroffenen Familien verwendet wird, zum Beispiel für Reitherapien, Tankgutscheine für Krankenhausbesuche, Ausflüge und Kurzurlaube, Fahrdienste oder für Teilnahmen an sportlichen und kulturellen Veranstaltungen. Das umfangreiche Engagement des Vereins ist ohne Spendengelder nicht möglich. Über 60 Prozent aller Hilfen werden ausschließlich über diese Mittel finanziert. Durch Corona konnten viele Projekte, die Spendengelder generieren sollten, in diesem Jahr nicht stattfinden. Umso mehr freut sich der Hospizverein über solche kreativen Ideen.