Koblenz

Gegenseitiges Zuhören – Missionarisches Team will Spaltung beim Thema Impfen überbrücken

Das Foto zeigt (von links) Elisabeth Zenner, Jörg Koch und Oliver Serwas vom Missionarischen Team des Bistums Trier.
Das Foto zeigt (von links) Elisabeth Zenner, Jörg Koch und Oliver Serwas vom Missionarischen Team des Bistums Trier. Foto: Bistum Trier

Geimpft oder ungeimpft? Eine heikle Frage, die die Gesellschaft gerade beschäftigt und Familien, Freundeskreise und Kollegen mitunter spaltet.

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Mitglieder der Missionarischen Teams des Bistums Trier möchten diesen „Spalt“ sprichwörtlich überbrücken, zuhören und zum Austausch einladen. Elisabeth Zenner, Jörg Koch und Oliver Serwas sind dafür in der Koblenzer Innenstadt unterwegs gewesen und auf Wartende vor Teststationen, an Bushaltestellen und am Bahnhof zugegangen. Mit dem Schlagwort „Überbrücken“ ist das Projekt überschrieben. „Man kann Wartezeit überbrücken, aber auch Brücken zwischen Menschen schlagen“, sagen sie. Zudem ließe der Slogan weitere Spielräume für Interpretationen. „Wir hoffen, dass wir etwas die Spaltung überwinden können“, sagt Zenner, ist sich aber auch bewusst, dass das ein großer, beinahe naiver Wunsch ist.

„Die Menschen haben unterschiedliche Gründe, warum sie sich nicht impfen lassen möchten“, erklärt die Pastoralreferentin, die neben ihrer Tätigkeit im Missionarischen Team Koblenz im Dekanat Maifeld-Untermosel arbeitet. Doch ihnen werde teils nicht richtig zugehört, so ihr Eindruck. Es sei wichtig, ins Gespräch zu kommen, um die unterschiedlichen Positionen zu hören, sagt Pastoralreferent Jörg Koch. Die Aktion sei keineswegs als eine Anti-Impfkampagne zu verstehen. Auch der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz bittet alle Menschen darum, sich impfen zu lassen, soweit dies möglich ist. „Impfen ist in dieser Pandemie eine Verpflichtung aus Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe. Aus ethischer Sicht ist es eine moralische Pflicht“, heißt es in einer im November veröffentlichten Erklärung. Aber Menschen sollten nicht auf ihren Impfstatus reduziert werden, unterstreicht Pastoralreferent Oliver Serwas.

Foto: Bistum Trier

Als niedrigschwelligen Einstieg für diese Thematik nutzt das Team einen Flyer und einen Schokoriegel, der das Warten versüßen soll. Auf dem Flyer zu finden: Ein Gebet sowie ein QR-Code zu einer interaktiven Seite. „Etwas mehr als die Hälfte der Leute haben sich über den Riegel gefreut und ihn als freundliche Geste gerne angenommen. Viele von ihnen haben angefangen, sich den Flyer anzuschauen und den Segen zu lesen“, berichtet Elisabeth Zenner. Daraus seien mehrere kurze Gespräche entstanden. Neben den Wartenden vor dem Testzentrum hat das Team auch die Mitarbeitenden vor Ort mit dem Flyer und Nervennahrung ausgestattet. „Sie fanden es eine gute Sache, auf gegenseitige Toleranz hinzuweisen. Die Idee wurde von ihnen als wichtigen Impuls erachtet, in Solidarität zueinander zu bleiben.“ Zeitgleich fand die Aktion mit einem weiteren Missionarischen Team in Saarbrücken statt. Weitere Informationen zu den Missionarischen Teams, die ein Teil der Umsetzung der Trierer Bistumssynode darstellen, gibt es im Internet unter www.bistum-trier.de/heraus-gerufen/missionarische-teams/.