Niederfell

Ehren-Doktorwürde im Herz-Jesu-Haus – Mit Herz und Hand für Menschen mit Behinderung

Foto: Herz-Jesu-Haus

Von langer Hand geplant und für den Geehrten vollkommen überraschend, bekam Rüdiger Obel, Allgemeinmediziner aus Hatzenport, kürzlich im Herz-Jesu-Haus Kühr die Ehren-Doktorwürde verliehen – natürlich symbolisch.

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Der Hausarzt aus Überzeugung ist seit vielen Jahren in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung tätig und stattet dem Haus an der Untermosel zwei Mal wöchentlich seine Visite ab. Für seine Patienten dort ist er eine Vertrauensperson und „ihr Doktor Obel“.

Im Rahmen der Corona-Pandemie gab es leider auch im Herz-Jesu-Haus Infizierte und sogar Bewohner, die stationär behandelt werden mussten. „Wir sind dankbar und froh, dass es Allen nun wieder verhältnismäßig gut geht“, so Claudia Schönershoven, die als Pädagogische Leiterin besonders froh über das Engagement von Obel ist. „Wir betreuen hier einen Personenkreis, der gleich doppelt gefährdet ist: zu einen, weil viele Personen einer Risikogruppe angehören, zum anderen, da das Einhalten von Abstands- und Hygieneregeln Menschen mit einer geistigen Behinderung oft deutlich schwerer fällt als Anderen.“ ergänzt sie.

Ihr Kollege Helmut Boos, der als Kaufmännischer Leiter schon seit über 35 Jahren in der Einrichtung der Eingliederungshilfe tätig ist, hat noch Zeiten erlebt, in denen es in Kühr einen eigenen Mediziner gab. „Leider hat die Kassenärztliche Vereinigung seinerzeit anders entschieden“, so bedauert er heute noch die Entwicklung, da die Bewohner häufig an zusätzlichen neurologischen oder anderen chronischen Erkrankungen litten.

Besonders dankbar sind die Menschen, die im Herz-Jesu-Haus wohnen und arbeiten dafür, dass für die Bewohner der Weg in die Fieberambulanzen erspart blieb und durch zeitnahe Testungen eine Ausbreitung des Virus verhindert werden konnte. Deswegen haben alle Bewohner gern gemalt und gebastelt. Obel, der sichtlich gerührt war, kommt gern in das Herz-Jesu-Haus. „So lange ich das kann, will ich das weiter tun“, bekräftigte er. Und so bekam er auch noch einen Doktorhut überreicht, aus aktuellem Anlass mit einem Mundschutz verziert.