Koblenz

Dekanat Koblenz veranstaltet Chortag ganz besonderer Art

Foto: privat

Kürzlich fand wieder der Chortag des Dekanates Koblenz im Pfarrsaal von „Herz Jesu“ statt. Es trafen Teilnehmer aus verschiedenen Chören des Dekanates und Gäste aus anderen Dekanaten zusammen. Darunter auch etliche „Wiederholungstäter“.

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Wie in den vergangenen Jahren wurden, neben der Freude am gemeinsamen Musizieren, auch Fragen zur chorischen Stimmbildung, zur Problematik des Musizierens im Kirchenraum – in Verbindung mit Instrumentalisten – und allgemeine Fragen zur Chorarbeit erörtert. Dekanatskantor Joachim Aßmann erarbeitete mit den Sängern Kompositionen verschiedenster Epochen. Für die Renaissance kamen Giovanni Gabrieli und Diego Ortiz zu Wort. Die Barockzeit wurde durch Komponisten wie Johann Crüger, Johann Pachelbel und Antonio Vivaldi vertreten. Aber auch die Moderne kam mit Flor Peeters, Wolfram Menschick, Joachim Reidenbach und Thomas Schnorr nicht zu kurz.

In großer Vielfältigkeit wurde musiziert: doppelchörige Musik für Blechbläser und Chor mit Streicherchor, Messordinarien sowie die Entrata Festiva von Flor Peeters für Bläser, große Orgel und Chor. Recht spannend wurde es für die Sänger, als es an die Aufführungsmodalitäten ging. Im Raum der Herz Jesu Kirche wurde diesmal nicht nur in der üblichen Choraufstellung musiziert, sondern an den unterschiedlichsten Orten. Bei der Entrata Festiva war die kleine Seitenempore für die Bläser und die große Empore für Chor und Orgel als Bühne vorgesehen. Dieses klangvolle Werk, im Verbund mit Unisono-Chor, großer Orgel und Bläser, sorgte bei den Teilnehmern für „Gänsehaut“.

Gesungen aus beiden Seitenschiffen entwickelten die doppelchörigen Motetten und Messordinarien eine ganz besondere Klangwirkung. Es wurden auch verschiedene Aufstellungen im Altarraum ausprobiert. Dies war sicherlich eine kleine Herausforderung für alle Teilnehmer und erforderte etwas Mut. Aber der Spaß war enorm, einmal abseits des „gewöhnlichen“ Singens zu probieren und zu musizieren.

Bevor die Sänger am Ende des Tages auseinander gingen, gab es natürlich wieder das obligatorische private Abschiedskonzert. Mit Stolz und Freude wurden die erarbeiteten Musikstücke in einem Guss präsentiert.

Festliche Chor- und Bläsermusik, zusammen mit einem Kammermusikensemble aus vier Blechbläsern, Violine, Violoncello und Viola da Gamba.

Und dieses kleine Konzert hatte es in sich. Nicht nur der Chor kam zu Gehör, sondern auch die Musiker boten kleine Solostücke dar. Mit einer festlichen Canzon seconda von Giovanni Gabrieli, gespielt von Björn Colditz, Trompete, Frank Schneider, Trompete, Simon Gößling, Posaune und Andreas Fritz, Posaune wurde das Konzert auf venezianische Art stimmungsvoll eingeleitet. Hermann Spitzmüller brillierte auf der Viola da gamba mit einer Recercada von Diego Oritz.

Mit dem Preludio und der Corrente aus der Sonata I (RV 27) von Antonio Vivaldi brachten Anna-Lena Pabst, Violine, Valeska Strauß, Violoncello und Joachim Aßmann an der Continuo Orgel lebhafte und frische Barockmusik zu Gehör. Den glanzvollen Abschluss des gelungenen und harmonischen Chortages 2019 bildete der Choral Nun danket alles Gott von Johann Crüger, der mit vier verschiedenen Chören (Hauptchor, Favoritchor, Bläser- und Streicherchor), musiziert von vier Positionen aus, die Herz Jesu Kirche mit festlichem Klang erfüllte.

Ab dem 1. Januar 2020 heißt es nach der Umstrukturierung der Bistumssynode Trier zwar nicht mehr „Dekanat Koblenz“, sondern „Pfarrei der Zukunft Koblenz“. Es wird also im eigentlichen Sinne keinen Chortag des Dekanates Koblenz mehr geben. Sicherlich wird es aber weitergehen, sei es in einer anderen Form oder unter einem anderen Namen. Musiziert wird immer.

Bericht von: Anne Reif