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Wo im Stollen Steine glitzern: Zeitreise im Besucherbergwerk Grube Silberhardt in Windeck

Von Jana Fahl
Eberhard Baumgart ließ sich als Kind von Glitzersteinen faszinieren. Heute führt er Besucher durch das stillgelegte Bergwerk Grube Silberhardt in Windeck.
Eberhard Baumgart ließ sich als Kind von Glitzersteinen faszinieren. Heute führt er Besucher durch das stillgelegte Bergwerk Grube Silberhardt in Windeck. Foto: Benjamin Westhoff

Mit „Hallo und Glück auf“ begrüßt Eberhard Baumgart seine Kollegen in der Grube Silberhardt, dem historischen Erzbergwerk in Windeck-Öttershagen. Das Gelände mit Besucherzentrum, offenem Stollen und Bergbauwanderweg gehört zur Industriegeschichte Windecks, wie auch das frühere Unternehmen Kabelmetal, wo heute vor allem Kultur „produziert“ wird. Mittags beginnt an der Grube Silberhardt die erste Führung. Ausgestattet mit Schutzhelmen und Umhängen, führt Baumgart regelmäßig Einzelbesucher und Schulklassen durch den Stollen.

Lesezeit: 4 Minuten
„Die letzte Schicht ist hier 1926 eingefahren“, erklärt der 74-Jährige. In den historischen Stollen aus dem 15., 18. und 19. Jahrhundert bauten die Bergleute in mühevoller Arbeit erst Blei- und Silbererz und später Eisenerz ab. Heute erzählt ein Besucher- und Informationszentrum von den 800 Jahren Erzabbau der Grube Silberhardt. Baumgart hat ...
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Von Burgruinen, Pulvermühlen und Alpakas

Anreise: Die einfachste Anreisebeschreibung ist: von der A 3, Abfahrt Neuwied, der B 256 über Flammersfeld folgen, später über die L 276 durch Weyerbusch auf die L 147 bis nach Windeck. Die Grube Silberhardt liegt knapp fünf Kilometer vom Zentrum entfernt an der K 32 in Öttershagen. Um zum Gelände des Bürgerzentrums Kabelmetal zu kommen, folgt man in Windeck der B 256 und der L 333 in den Ortsteil Schladern.

Der nützliche Tipp: Im Stollen der Grube Silberhardt herrschen das ganze Jahr über gleichbleibend 8 Grad. Auch im Sommer sollte man daher einen Pullover einpacken.

Einkehr: Nur 200 Meter vom Bahnhof Schladern entfernt, gibt es das Restaurant Bergischer Hof, Elmoresstraße 8, in Windeck. Hier gibt es gutbürgerliche Küche, am Wochenende auch Waffeln. Für Abenteurer bietet das Restaurant im Besucherbergwerk Silberhardt ein Grubendinner unter Tage an.

Für Kinder: Rund zehn Minuten Fußweg von der Grube Silberhardt entfernt liegt der Alpakazuchthof „Alpakas des Westens“ (Rosterwiese 12). Immer mittwochs von 15 bis 18 Uhr kann der Hof besichtigt werden. Ansonsten bietet Familie Borrmann, die den Hof betreibt, geführte Alpakawanderungen und Hofführungen an. Termine dafür können unter 02292/687.736 vereinbart werden. Aber auch ohne Führung lohnt sich ein Blick auf die wolligen Tiere. Streicheln ist nur bedingt erlaubt.

Bei schlechtem Wetter: Sollte es mal regnen, bietet sich das Besucherzentrum der Naturregion Sieg, Schönecker Weg 3, mit einer Ausstellung über das Windecker Ländchen an.

Für Kulturfreunde: Wer einmal in Windeck ist, sollte nicht verpassen, sich die Burgruine Windeck anzusehen. Die mehr als 800 Jahre alte Burg ist das Wahrzeichen der Gemeinde. Vom Kabelmetal-Gelände aus läuft man etwa zwei Kilometer bis zur Burg. Nach dem Marsch belohnt die weite Aussicht auf das Siegtal. Am Fuß der Burgruine liegt das Museumsdorf Altwindeck, Im Thal Windeck 17, das mit Heimatmuseum, Fachwerkhäusern, Scheunen und Mühlen einen Eindruck der Geschichte Windecks gibt.

Für Sportliche: Die Naturregion Sieg bietet viele Rad- und Wanderwege rund um Windeck. Empfehlenswert ist der 13 Kilometer lange Pulvermühlenweg bei Windeck-Dattenfeld, der über die Ruinen der Pulvermühlen im Eli-senthal informiert und so einen weiteren Teil der Windecker Industriegeschichte vermittelt.Auf dem Radweg Sieg geht es am Fluss entlang von Bonn bis Windeck (www.naturregion-sieg.de).

Übernachtung: Eine abenteuerliche Hotelalternative bietet das Siegtal-Baumhaus, das nur wenige Gehminuten vom Kabelmetal-Gelände entfernt liegt. Das gemütliche Baumhaus eignet sich für Familien mit Kindern (ab 51 Euro pro Nacht, Buchung möglich auf www.naturregion-sieg.de)

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