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Loreley

Vom Zauber des Felsens: Die Loreley hat sich von der geheimnisvollen Melancholie gelöst

Von Wolfgang M. Schmitt
Schon seit ihrer Kindheit wollte Tasmin Fetz einmal die Loreley sein – heute wird sie mit dem goldenen Kamm der Loreley von Menschen weltweit erkannt.
Schon seit ihrer Kindheit wollte Tasmin Fetz einmal die Loreley sein – heute wird sie mit dem goldenen Kamm der Loreley von Menschen weltweit erkannt. Foto: Jens Weber

Ein Besucherzentrum, Gastronomie, asphaltierte Wege, der Kultur- und Landschaftspark, Open-Air-Konzerte und eine Sommerrodelbahn lassen den Mythos auf den ersten Blick eher vergessen, als dass sie ihn wachhalten. Wenngleich die Absicht eine andere ist: Die Loreley in St. Goarshausen soll Kulturstätte und Tourismusmagnet zugleich sein, Tausende Gäste aus aller Welt reisen jährlich an den Ort, an dem sich „das Märchen aus uralten Zeiten“ abgespielt haben soll. Dazu gehört auch, dass stets eine junge Frau zur Loreley gekürt wird. Seit Sommer 2018 verkörpert Tasmin Fetz die weltbekannte Sagengestalt.

Lesezeit: 4 Minuten
Weder ist die Luft kühl, noch dunkelt es, als Tasmin mit ihrem paillettenbesetzten Kleid erscheint. Sie lächelt, stellt sich mit ihrem Vornamen vor, als wollte sie sagen: „Keine Angst, ich bin nicht so gefährlich wie die Figur, die ich repräsentiere.“ Einmal die Loreley zu sein – „das war mein Kindheitstraum“, ...
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Ziele für Wanderer und Literaturinteressierte

Anreise: Wer zur Loreley möchte, orientiert sich am einfachsten am Rhein und fährt zum Beispiel von Koblenz aus durch das landschaftlich sehr reizvolle Mittelrheintal über die Bundestraßen 42 oder 9. Wenn Sie die B 9 befahren, müssen Sie unterwegs – zum Beispiel in St. Goar – eine der Rheinfähren wählen, um den Fluss zu queren, denn zwischen Koblenz und Mainz/Wiesbaden gibt es keine Brücke. In St. Goarshausen folgen Sie am besten der Beschilderung zur Loreley.

Für Wanderer: Die Loreley ist mehr als nur der Schauplatz des Gedichtes von Heinrich Heine. So eignet sich die Umgebung hervorragend zum Wandern. Start der von der Touristikinformation vorgeschlagenen großen Rundtour ist das Loreley-Besucherzentrum; von dort aus geht es knapp 15 Kilometer durch die traumhafte Region. An der Sommerrodelbahn führt der Weg vorbei zur Rheinterrasse mit ihrem großartigen Ausblick auf das Rheintal und die Burg Rheinfels. Weiter geht es in Richtung Patersberg, genießen lässt sich derweil die Aussicht auf Burg Katz, bis es hinuntergeht ins Forstbachtal mit der idyllisch gelegenen Bornsmühle. Doch dies ist nur ein Wanderweg von vielen. Ob Fernwanderung, Tagestour, Halbtageswanderung oder kleiner Spaziergang: Die Wege sind für jeden Anspruch ausgeschildert. Generell gilt: Alle Wanderwege, auch Rheinsteig und Rhein-Burgen-Weg, sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Wer sich für eine Etappenwanderung entscheidet, hat die Möglichkeit, mit einem der zahlreichen Rheinschiffe oder per Zug bequem zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Weitere Informationen gibt es unter: Loreley-Touristik., Bahnhofstraße 8, 56346 St. Goarshausen, Telefon 06771/ 9100 oder www.loreley-touristik.de

Für die ganze Familie: Inmitten des Welterbes Oberes Mittelrheintal soll der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen. Eine Rodelbahn lädt zu einer 700 Meter langen Abfahrt ein, bei der der Bob bis zu 40 km/h erreichen kann und selbst steuerbar ist. Während der rasanten Fahrt wird von den Rodelgästen ein Foto geschossen. Der Bahnverlauf ist mit seinem Kurvenlabyrinth actionreich, aber kindergerecht. Der Zugang zur Sommerrodelbahn ist nur 50 Meter vom Parkplatz des Besucherzentrums auf der Loreley entfernt. Infos: Telefon 0175/273 74 91 oder www.loreleybob.de

Führungen: Zu verschiedenen Themen werden Führungen von Experten angeboten. Etwa können sich die Gäste von einer Burgmagd unter dem Titel „Ritterburgen und ein Heiliger“ durch Städte St. Goar und St. Goarshausen begleiten lassen. Eine Führung durch das historische Kaub ist ebenso möglich, während hoch oben auf dem Felsen dem „Zauber der Loreley“ nachgespürt wird. Für Literaturinteressierte ist die Tour „Heinrich Heine und seine Loreley“ gut geeignet. Heinz Heil, Welterbe-Gästeführer, zeigt bei einem Rundgang durch die historische Altstadt von St. Goarshausen die Beziehung der Stadt zu Heinrich Heine auf, erzählt, warum das Obere Mittelrheintal zum Welterbe erklärt wurde, und erläutert die Bedeutung der Sage für die Rheinschifffahrt. Info: www.loreley-touristik.de

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