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Deutsche Vorgärten: Grau ist das neue Grün

Von Angela Kauer-Schöneich
Schottergarten
Pflanzen ragen aus einem Vorgarten mit grauen und schwarzen Kieselsteinen. Foto: Carmen Jaspersen/Archiv

In Michael Endes Roman „Momo“ gibt es die grauen Herren von der „Zeitsparkasse“. Sie überreden die Bürger einer kleinen Stadt dazu, Zeit zu sparen, und versprechen, diese verzinst aufzubewahren. Und so beginnen die Menschen, ihre sozialen Beziehungen auf ein Minimum zu reduzieren, ihre Arbeit effizient zu gestalten, kaum noch rauszugehen. Das Ganze ist natürlich ein gigantischer Betrug. Doch als die Menschen das merken, ist es beinahe zu spät.

Lesezeit: 3 Minuten
Wenn man sich in den Vorgärten der Republik umschaut, könnte man meinen, die grauen Herren wären in der Realität angekommen – oder hätten sich zumindest unter die Gartenplaner gemischt: In vielen Vorgärten ist Grau das neue Grün, Schotter und Gabionen ersetzen Blumenerde und Hecken. Das Versprechen: Die versteinerten Gärten sind ...
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Kommentar: So schön ist ein grüner Vorgarten

Gärtnern macht den Kopf frei: Im ersten Jahr schmeckten den Mäusen meine Tulpenzwiebeln, und Schnecken schleimten sich bei den Studentenblumen ein. Kaum etwas ließen die Vielfraße übrig. Im kleinen Gemüsebeet standen dafür die Kartoffelpflanzen kniehoch, als ich die gelblich-orangen Punkte auf den Blättern entdeckte. Kartoffelkäfer, mitten in der Stadt!

Michael Stoll zu den Vorzügen eines (Vor-)Gartens

Nichts als Pleiten, Pech und Pannen also? Nun mal keine Panik. Alles andere, was ich anpflanzte, war grün und bunt. Einfach schön. Ein eigener Garten, ob groß oder klein, ist also zunächst mal auch ein bisschen Abenteuer. Und Experimentierlust. Man kann ja alles ausprobieren, in einem warmen Sommer klappt's sogar mit blühenden Zitrusfrüchten, scharfen Chili und glänzenden Auberginen. Besonders stolz war ich auf die Artischocken. Zwei Meter hoch. Klappt übrigens auch im Vorgarten, und die violetten Blüten der Distelpflanze sind apart. Hinzu kommt: Gärtnern macht den Kopf frei, es ist pure Erholung für Körper und Seele. Muskelkater inklusive. Aber so spart man sich die Muckibude ...

Überschaubarer ist das alles natürlich vor dem Haus. Ein paar Quadratmeter nur, aber auch hier, im Kleinen, ist die Freude riesig, wenn man auf der Bank sitzt, die Vögel zwitschern, Insekten beim Nektarschlürfen brummen hört.